Derzeit ist Bollinger bei der US-Investmentbank als Co-Leiter der Vermögensverwaltung für Europa, den Mittleren Osten und Afrika in London angestellt.

Julius Bär hatte am Dienstag dieser Woche die Ernennung von Stefan Bollinger «spätestens per 1. Februar 2025» mitgeteilt. Der Verwaltungsrat dränge bei Goldman Sachs nun darauf, dass die sechsmonatige Kündigungsfrist des künftigen Bär-Chefs verkürzt werde, schreibt Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Julius Bär lehnte gegenüber AWP einen Kommentar ab.

Bollinger soll die Nachfolge von Philipp Rickenbacher antreten, der im Februar 2024 wegen dem massiven Abschreiber auf Kredite an die insolvente Signa-Gruppe zurückgetreten war. Dass die Bank rund ein Jahr ohne einen permanenten CEO sei, sorge in der Bank für «Frustration», schreibt Bloomberg. Interimistisch wird die Privatbank derzeit von Rickenbachers Stellvertreter Nic Dreckmann geführt.

Am (gestrigen) Donnerstag hatte Julius Bär für das erste Halbjahr 2024 einen Gewinnrückgang um 15 Prozent mitgeteilt. Der Kurs der Bär-Aktie war in der Folge um gut 9 Prozent abgesackt.

Die Analysten von JPMorgan oder RBC erwarten zumindest kurzfristig weiterhin eine schleppende Entwicklung des Titels, wie sie am Freitag in Kommentaren schreiben. Der Antritt des neuen CEO aber auch ein Update der Finanzmarktaufsicht Finma zu ihrer laufenden Untersuchung könnten allerdings positive Katalysatoren sein, heisst es bei RBC. Am Freitagnachmittag zeigt sich die Bär-Aktie mit einem Plus von 1,4 Prozent auf leichtem Erholungskurs.

(AWP)