Ihr sei die Entscheidung unbeschreiblich schwer gefallen, teilte sie am Dienstag mit. Ihr Rücktritt sei im besten Interesse von Harvard, «damit unsere Gemeinschaft diesen Moment der aussergewöhnlichen Herausforderung mit dem Fokus auf die Institution und nicht auf eine Einzelperson bewältigen kann».

Gay, die Präsidentin der University of Pennsylvania Liz Magill und die Präsidentin des Massachusetts Institute of Technology, Sally Kornbluth, hatten sich bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus geweigert, auf die Frage, ob der Aufruf zum Völkermord an Juden gegen den Verhaltenskodex an ihren Universitäten verstosse, mit «Ja» oder «Nein» zu antworten. Sie gaben an, bei der Antwort müsse der Schutz der Meinungsfreiheit abgewogen werden. Auslöser der Anhörung Anfang Dezember waren Hinweise auf einen erstarkenden Antisemitismus an den Universitäten nach dem Beginn des Gazakrieges.

Über 70 Kongress-Abgeordnete hatten nach der Anhörung die Vorstände der drei Universitäten aufgefordert, die Präsidentinnen zu entlassen. Magill war daraufhin bereits zurückgetreten. In Harvard hatten mehrere hundert Mitglieder des Lehrkörpers eine Petition unterschrieben, in der die Universitätsverwaltung aufgefordert wurde, sich nicht dem politischen Druck zu beugen und Gay nicht zu entlassen.

(Reuters)