Er werde mit Blick auf die künftigen geldpolitischen Sitzungen dafür noch kein Signal senden, sagte er am Montagabend (MESZ) auf einer Veranstaltung des Economic Club of Washington. Die Entscheidungen würden nach Datenlage getroffen. Anders als zu Jahresbeginn habe man bei der Bekämpfung des starken Preisauftriebs allerdings im Lauf des zweiten Quartals einige Fortschritte gemacht: «Wir hatten drei bessere Werte, und wenn man sie mittelt, ist das ziemlich gut platziert.»

Die US-Verbraucherpreise waren im Juni nicht mehr so stark gestiegen - und zwar um 3,0 Prozent nach 3,3 Prozent im Mai und 3,4 Prozent im April. An den Finanzmärkten wurde durch den spürbaren Rückgang die Spekulation befeuert, dass die Fed die Leitzinsen im September senken könnte. Derzeit hält die Federal Reserve den geldpolitischen Schlüsselsatz noch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent und dürfte ihn Experten zufolge auch Ende des Monats nicht antasten.

Die US-Notenbank will laut Powell auf dem Weg zu einer Zinswende mehr Zuversicht erlangen, dass sich die Teuerungsrate nachhaltig in Richtung des Zielwerts von zwei Prozent abschwächt. Durch «weitere gute Daten» werde diese Zuversicht gestärkt: «Und jüngst haben wir einige davon erhalten», fügte er mit Blick auf die Inflationszahlen hinzu.

Die US-Zentralbank achtet bei der Inflation besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf persönliche Ausgaben der US-Konsumenten zugeschnitten ist. Dieses Inflationsmass - der PCE-Index - wies im Mai eine Jahresteuerung von 2,6 Prozent aus, nach 2,7 Prozent im April. Die PCE-Daten für Juni stehen am 26. Juli an und damit kurz vor der nächsten Fed-Zinssitzung.

(Reuters)