Drei Tage nach Bekanntwerden der Fahndung nach einen mutmasslichen Saboteur der Erdgas-Pipelines Nord-Stream 1 und 2 hat Polens Regierungschef Donald Tusk die Russland und Deutschland verbindenden Röhren grundsätzlich kritisiert. «An alle Initiatoren und Besitzer von Nord-Stream 1 und 2. Das Einzige, was sie heutzutage tun sollten, ist sich zu entschuldigen und zu schweigen», schrieb er am Samstag auf X.

Die beiden in der Ostsee verlegten Nord-Stream-Doppelröhren waren im September 2022 durch Detonationen in schwedischen und dänischen Hoheitsgewässern beschädigt worden. Der Generalbundesanwalt lässt nach einem Tauchlehrer wegen des Anschlags auf die Pipelines fahnden. Die Ermittler hätten deswegen einen Europäischen Haftbefehl gegen den in Polen lebenden Ukrainer beantragt, hiess es in Medienberichten.

Durch die Pipeline Nord Stream 1 hatte Russland bis zum Lieferstopp Erdgas aus Sibirien nach Deutschland und in weitere europäische Länder gepumpt. Nord Stream 2 wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht in Betrieb genommen. Kritiker hatten der Bundesregierung bereits vor dem Ukraine-Krieg vorgeworfen, Russland mit der Abnahme des Gases trotz einer zunehmend autoritären Regierung zu unterstützen.

(Reuters)