Mit einer zweimal täglich einzunehmenden Version der Tablette hatte Pfizer im Dezember in einer Phase-2-Studie einen herben Rückschlag erlitten: Wegen einer hoher Raten von Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen sowie einer hohen Abbruchquote unter den Probanden wurde die klinische Entwicklung damals nicht fortgesetzt.

«Adipositas ist ein wichtiger Therapiebereich für Pfizer», erklärte Forschungschef Mikael Dolsten nun. Das Unternehmen verfüge über eine solide Pipeline mit drei klinischen und mehreren präklinischen Kandidaten auf diesem Gebiet. Danuglipron ist davon das am weitesten fortgeschrittene Mittel. Trotz der Nebenwirkungen habe es in der zweimal täglich verabreichten Version eine gute Wirksamkeit gezeigt. Pfizer erwarte deshalb, dass die einmal tägliche Pille das Potenzial habe, im Wettbewerb der GLP-1-Agonisten mitmischen zu können.

Zu diesen Medikamenten gehören die Abnehmspritze Wegovy von Novo Nordisk sowie das Mittel Zepbound von Eli Lilly. Beide Arzneien müssen einmal wöchentlich gespritzt werden. GLP-1-Agonisten senken den Blutzuckerspiegel und verringern den Appetit. Die Entwicklung eines anderen GLP-1-Abnehmmedikaments mit dem Namen Lotiglipron hatte Pfizer bereits vor einem Jahr wegen Sicherheitsbedenken aufgegeben, da einige Patienten unter erhöhten Leberenzymwerten litten. An einer GLP-1-Tablette arbeitet auch Konkurrent Eli Lilly: Seine Pille Orforglipron befindet sich bereits in der entscheidenden dritten Phase der klinischen Entwicklung.

Pfizer-Aktien stiegen nach den Nachrichten zu Danuglipron um fast zwei Prozent. Doch Analyst Chris Schott von JP Morgan zeigte sich skeptisch. Er sei immer noch wegen der Nebenwirkungen des Medikaments besorgt. Zudem habe Eli Lilly mit seiner Abnehmpille einen erheblichen Zeitvorsprung. Solange das Verträglichkeitsprofil der neuen Formulierung nicht klarer sei, sehe er daher nur eine begrenzte Rolle für das Pfizer-Mittel.

(Reuters)