Partners Group hat weiterhin mit einem schwierigen Transaktionsumfeld zu kämpfen. Im zweiten Halbjahr soll es bei der Veräusserung von Beteiligungen endlich besser werden, die richtige Erholung dürfte aber erst 2025 kommen. Der Aktienkurs stand am Dienstag stark unter Druck.

Die Erträge der auf Privatmarktanlagen spezialisierten Gesellschaft sanken in den ersten sechs Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf 977 Millionen Franken. Das lag an deutlich tieferen Einnahmen aus Performance Fees, die um 39 Prozent auf 161 Millionen einbrachen. Die Einnahmen aus den erfolgsabhängigen Gebühren hatten sich im Vorjahr allerdings fast vervierfacht.

Am Schluss war aber auch das Jahr 2023 mit Blick auf die Performance Fees bereits eine Enttäuschung und Partners Group verkaufte so wenig wie seit der grossen Finanzkrise nicht mehr. Dabei hatten auch 2022 ein eingetrübtes Marktumfeld und eine hohe Volatilität an den Finanzmärkten schon zu einem Rückgang sowohl der Investitionen als auch der Veräusserungen geführt.

Erholung lässt auf sich warten

Aber auch im ersten Halbjahr 2024 wollte sich nun eine bereits für 2023 erwartete breite Normalisierung einfach nicht einstellen: Die Transaktionsmärkte würden sich weiterhin langsamer als erwartet erholen, hiess es von Partners Group am Dienstag. In den Bereichen Private Equity und Infrastruktur hätten sich einige geplante Verkäufe erneut verzögert. Und es sei lediglich vermehrt zu Veräusserungen von Beteiligungen in Bereichen gekommen, die typischerweise tiefere Performance Fees generierten.

Die Exit-Pipeline sei aber nach wie vor robust mit einer zunehmenden Anzahl Vermögenswerte, die für einen Verkauf reif seien, sagte CEO David Layton an einer Telefonkonferenz mit Analysten. Die erfolgsabhängigen Gebühren sollten daher deutlich steigen, sobald sich das Umfeld verbessert.

Im ersten Halbjahr machten die Performance Fees 17 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Für die Jahre 2024 und 2025 rechnet das Management wieder mit den üblichen 20 bis 30 Prozent, wobei es im Gesamtjahr 2024 zunächst eher noch um die 20 Prozent sein dürften. Ab 2026 soll es dann sogar ein Anteil von 25 bis 40 Prozent sein.

Kosten unter Kontrolle

An den erfolgsabhängigen Gebühren verdient Partners Group deutlich mehr als an fixen Verwaltungsgebühren. Diese wiederum stiegen abhängig von der Entwicklung der verwalteten Vermögen im ersten Semester um 4 Prozent auf 815 Millionen. Wie bereits früher mitgeteilt, verwaltete der Zuger Asset Manager Ende Juni 149 Milliarden Dollar.

Gleichzeitig hatte das Unternehmen aber die Kosten relativ gut im Griff - auch, weil die variablen Personalkosten abhängig von den Performance Fees sind. Unter dem Strich fiel der Gewinn mit 508 Millionen um 8 Prozent tiefer aus.

Mit Blick in die Zukunft bestätigte Partners Group derweil die Prognose für das Gesamtjahr: Das Management rechnet für 2024 weiterhin mit Kapitalzusagen in der Höhe von 20 bis 25 Milliarden US-Dollar.

An der Börse schmierten die Titel um 12.40 Uhr 7,9 Prozent auf 1126 Franken ab. Mit den Ergebnissen hat der Vermögensverwalter die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten auf allen Ebenen unterschritten. Insbesondere die Performance Fees fielen noch schwächer aus als von den Experten ohnehin schon erwartet. Selbst die pessimistischste Schätzung wurde hier klar verfehlt.

(AWP)