Der Umsatz von Orior nahm im ersten Semester um 0,9 Prozent auf 312,1 Millionen Franken zu, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Organisch betrug das Wachstum 2,4 Prozent. Das Wachstum komme insbesondere von Preisanpassungen.
Bei der Profitabilität verharrte Orior in etwa auf dem Vorjahresniveau. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA stieg zwar passend zur Umsatzentwicklung um 0,8 Prozent auf 30,5 Millionen Franken. Die entsprechende Marge blieb bei 9,8 Prozent. Der EBIT fiel jedoch um 4,0 Prozent auf 16,8 Millionen, und unter dem Strich stand ein um 0,4 Prozent tieferer Reingewinn von 12,9 Millionen.
Unter Markterwartungen
Analysten hatten durchwegs etwas mehr erwartet: Bei fast allen Kennziffern verfehlte Orior selbst die tiefsten Schätzungen des AWP-Konsens.
Insgesamt hätten die anhaltenden Verwerfungen der geopolitischen Lage in Europa das Resultat weiterhin beeinflusst, schreibt Orior. Die Inputkosten seien weiterhin auf einem hohen Niveau, und die Inflation gehe nur zögerlich zurück.
Das Segment Convenience, welches die Marken Fredag, Le Patron, Pastinella und Biotta vereint, habe mit einem lediglich auf Vorjahresniveau liegenden Umsatz die Erwartungen nicht vollends erfüllt. War das pflanzliche Sortiment im Vorjahr einer der Wachstumstreiber, sei der Umsatz aufgrund der schlechten Absätze in England nun nicht zufriedenstellend. Erfreulich habe sich hingegen die Pasta-Manufaktur Pastinella entwickelt.
Das Segment der Fleischveredelung (Refinement) verzeichnete indes einen Umsatzrückgang um 4,3 Prozent. Insbesondere die tiefen Schweinefleischpreise und die inflationsbedingt tiefere Nachfrage seien die Gründe.
Hingegen steigerte das Segment International den Umsatz um 6,0 Prozent. Haupttreiber sei das an Flughäfen und Bahnhöfen tätige Casualfood mit Eröffnungen von weiteren Outlets. Hingegen habe Spiess Europe einen inflationsbedingten wesentlichen Einbruch der Umsätze hinnehmen müssen.
Geopolitischen Spannungen
Mit Blick auf das zweite Halbjahr erwartet Orior ein weiteres organisches Wachstum. Allerdings werde die Rentabilität durch die internationalen Verwerfungen weiterhin beeinflusst. Die Massnahmen zur Effizienzsteigerung sowie der Umsatzmix sollten aber die Rentabilität stützen.
Insgesamt werde am Ausblick für das Gesamtjahr 2023 festgehalten. An der Bilanzpräsentation im März stellte CEO Daniel Lutz einen Umsatz von 662 bis 678 Millionen Franken bei einem organischen Wachstum von 4,0 bis 6,5 Prozent in Aussicht. Für den EBITDA ging das Management von einer absoluten Steigerung bei einer Marge zwischen 9,8 und 10,2 Prozent aus.
(AWP)