«Wir brauchen Führer in der Welt, die respektiert werden und Frieden bringen können. Er ist einer von ihnen!», schrieb Orban auf der Plattform X. «Kommen Sie zurück und bringen Sie uns Frieden, Mr. President.» Aus dem Lager von Trump hiess es, beide hätten viele Themen erörtert, «einschliesslich der überragenden Bedeutung starker und sicherer Grenzen zum Schutz der Souveränität jeder Nation».

Orban erklärte, nur Trumps Rückkehr ins Weisse Haus könne Frieden in der Ukraine bringen. In einem Video auf Facebook sagte er, unter Trumps Präsidentschaft in den Jahren 2017 bis 2021 habe es Frieden in Nahost und in der Ukraine gegeben. In einer von Orbans Büro in deutscher Sprache veröffentlichten Erklärung des ungarischen Regierungschefs hiess es, Trump habe sich in der Welt Respekt verschafft und damit die Voraussetzungen für Frieden geschaffen. «Auch heute gäbe es keinen Krieg, wenn er immer noch Präsident der Vereinigten Staaten wäre.» Es sei an den Amerikanern, ihre eigene Entscheidung zu treffen, «und es ist an uns Ungarn, offen zuzugeben, dass es für die Welt und auch für Ungarn besser wäre, wenn Präsident Donald Trump zurückkehren würde». Mit Blick auf die Wirtschaft sagte Orban: «Wenn der Herr Präsident zurückgekehrt sein wird, werden wir den amerikanisch-ungarischen Handelsbeziehungen neuen Schwung verleihen.»

Mit den meisten Ländern der Europäischen Union ist Orban seit langem zerstritten. So liefert Ungarn keine Waffen an die Ukraine und hält wirtschaftliche Beziehungen zu Russland auch nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Jahr 2022 aufrecht. Orban hat auch Kampagnen gegen Einwanderung geführt und Justiz, Medien und Nichtregierungsorganisationen stärker unter staatliche Kontrolle gestellt.

Trump strebt an, sich bei der Wahl im November gegen den aktuellen US-Präsidenten Joe Biden durchzusetzen und erneut ins Weisse Haus einzuziehen. Er erklärte nach Orbans Besuch: «Viktor ist ein grosser Führer, der in der ganzen Welt respektiert wird.» Es sei eine Ehre gewesen, ihn zu empfangen. «Ungarn ist ein sicheres Land wegen seiner starken Einwanderungspolitik, und solange er das Sagen hat, wird es das immer sein!»

Im Februar hatte Trump bei einem Wahlkampfauftritt die Beistandsgarantie der Nato relativiert und war dafür unter anderem von Deutschland scharf kritisiert worden. Sinngemäss hatte Trump gesagt, er würde ein Nato-Mitgliedsland nicht beschützen, wenn es seinen finanziellen Verpflichtungen für das Bündnis nicht nachgekommen sei. Indirekt hatte er Russland zudem freie Hand mit Blick auf das betreffende Nato-Land gegeben: «Ich würde sie (Russland) sogar ermutigen, zu tun, was sie wollen.»

(Reuters)