Es kamen 353'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Regierung in Washington hervorgeht. Von Reuters befragte Volkswirte hatten nur mit 180.000 gerechnet, nach einem deutlich aufwärts revidierten Stellenplus von 333.000 im Dezember. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote verharrte im Januar auf dem Vormonatswert von 3,7 Prozent. Experten hatten einen Anstieg auf 3,8 Prozent erwartet.

Analysten sagten zu den Daten in ersten Reaktionen:

Ralf Umlauf, Helaba:

«Die US-Beschäftigung steigt erneut deutlich und die Arbeitslosenquote bleibt niedrig. Die Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft wächst weiter mit starken Werten und die Arbeitslosenquote bleibt niedrig. Zudem konnten die Konsensschätzungen überboten werden, die Lage am US-Arbeitsmarkt erscheint insgesamt äusserst robust. Dies gilt auch mit Blick auf die anhaltenden Lohnsteigerungen, die sich beschleunigt haben und mit 4,5 Prozent ansehnlich sind. Eine Schwäche, die eine unmittelbare Reaktion der US-Notenbank erfordern würde, machen wir mithin nicht aus. Die Fed muss weiter auf Zeit spielen, denn aus dem festen Arbeitsmarkt resultieren Risiken für die Preisniveaustabilität. In der Tendenz sollten die Zinssenkungserwartungen gedämpft werden.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe:

«Der US-Arbeitsmarkt steht derzeit wieder unter mehr Dampf als in den vergangenen Monaten. Auch steigen die Löhne wieder etwas schneller. Das hält den Konsummotor am Laufen. Lohnseitig wünscht sich die Fed eine nachhaltigere Entspannung. Das dürften aber auch die nächsten beiden Arbeitsmarktberichte nicht zeigen. Der Juni-Temin ist eine gute Wahl für die erste Leitzinssenkung.»

Alexander Koch, Raiffeisen Schweiz: 

«Der US-Arbeitsmarkt lässt immer noch keine Anzeichen für eine (stärkere) Abkühlung erkennen. Der Beschäftigungsanstieg im Januar hat mit 353'000 die Erwartungen einmal mehr klar übertroffen und bleibt weit überdurchschnittlich. Das monatliche Wachstum müsste spürbar unter 100'000 liegen, um die Arbeitslosigkeit nachhaltig anzuheben. Der solide Stellenaufbau wurde zudem von einem ebenfalls wesentlich stärker als erwarteten Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne (AHE) um annualisiert nahezu 7 Prozent begleitet.»

(cash/Reuters)