Die Inflation in den USA hat im Februar überraschend zugenommen.  Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent, nach 3,1 Prozent im Januar, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert von 3,1 Prozent gerechnet. In ersten Reaktionen hiess es dazu:

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank: 

«Der Inflationsrückgang verläuft derzeit zäh. Die Inflationsrate legt sogar leicht zu im Februar. Allerdings geht es bei der Kerninflationsrate, also unter Ausklammerung der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise, zumindest leicht nach unten. Hauptpreistreiber bleiben nach wie vor Mieten. Während die Energiepreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch immer preisdämpfend wirken, waren sie im direkten Monatsvergleich ein Preistreiber. Gegenüber dem Januar stiegen die Energiepreise also an. Die Fed dürfte sich mit den heutigen Inflationsdaten in ihrem Kurs bestätigt fühlen. Die Fed zeigt zwar grundsätzlich die Bereitschaft für eine Zinssenkung, allerdings noch nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Die Leitzinsen werden in den USA noch einige Monate unverändert bleiben. Nicht vergessen werden sollte auch, dass die US-Wirtschaft weiterhin sehr robust ist. Bestes Zeugnis legt der gute Zustand des Arbeitsmarktes ab. Eine Zinssenkung dürfte ab dem Juni ins Visier der Notenbanker rücken. Betonung liegt aber vor allem auf "ab". Erwiese sich der Inflationsrückgang auch in den kommenden Monaten zäher als gedacht, verschiebt sich der Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung weiter in die Sommer- und Herbstmonate. Noch handelt es sich hierbei nicht um unser Hauptszenario. Hauptszenario bleibt eine Zinssenkung zur Jahresmitte. Wir rechnen für die kommenden Monate weiterhin mit einem geringeren Preisauftrieb im Bereich der Mieten und einem weiteren Rückgang der Teuerungsrate.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lamp:

«Der erneut starke Anstieg der Verbraucherpreise schockiert. Leitzinssenkungserwartungen geraten ins Wanken. Der Beginn der Zinswende im Juni ist kein Selbstläufer. Blickt die Fed aber vor allem auf den bereits deutlich nachgelassenen Inflationsdruck beim Konsumdeflator, hat sie freie Fahrt.» 

(Reuters)