Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird die Zinsen in diesem Zyklus noch ein weiteres Mal senken, wie aus einer Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen hervorgeht. Die letzte Senkung um 25 Basispunkte wird im September 2024 erfolgen, so das Ergebnis der Umfrage. Damit käme der Leitzins auf ein Prozent zu stehen.
Die SNB war die erste grosse Zentralbank eines hochentwickelten Landes, die in diesem Jahr mit der Lockerung der Geldpolitik begann. An der geldpolitischen Sitzung im März und Juni hatte die SNB den Leitzins jeweils um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Zudem konnte der Zinserhöhungszyklus in der Schweiz vor anderen globalen Notenbanken gestoppt werden. Das liegt vor allem daran, dass die Schweiz einen der niedrigsten Inflationsschübe der Welt verzeichnete.
Notenbank-Präsident Thomas Jordan sagte Anfang des Monats, er sei «relativ zufrieden» mit den Aussichten des Landes hinsichtlich der Verbraucherpreise. Die Inflation stieg im Juni gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent. Die befragten Ökonomen erwarten, dass die Teuerung im dritten und vierten Quartal durchschnittlich auf dem gleichen Niveau liegen wird, bevor sie im nächsten Jahr noch stärker nachlässt. Damit liegt die hiesige Inflationsrate gut innerhalb des Zielbereichs der SNB von null bis zwei Prozent.
Franken im Auge behalten
Einer der Gründe, weshalb die Nationalbank jüngst den Leitzins senkte, war die temporäre Aufwertung des Frankens wegen der politischen Unsicherheiten in Europa. Die Entwicklungen im EU-Raum seien für die Schweiz sehr wichtig und der Franken sei derzeit stärker als an der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung, erklärte der SNB-Präsident am 20. Juni.
Es bestehe aber kein Anlass, den Wechselkurs zu «qualifizieren». Die SNB berücksichtige den Wechselkurs des Frankens für die Inflationsprognose. Das Hauptinstrument für die Geldpolitik bleibe aber der Leitzins, so Jordan weiter. «Wir werden die Lage deshalb weiter genau beobachten und mit unseren geldpolitischen Massnahmen sicherstellen, dass die Inflation mittelfristig nachhaltig im Bereich der Preisstabilität bleibt.»
Der Franken hatte sich gegen den Euro von Jahresbeginn bis Mitte Juli von 0,94 auf 0,9745 abgewertet. Zwischenzeitlich erreichte der Euro Ende Mai gar ein Hoch von 0,9929 Franken. Die Europawahl 2024 vor Monatsfrist verstärkte aber den Gegentrend, nachdem Frankereichs Präsident Emmanuel Macron vorgezogene Neuwahl des Parlaments angeordnet hatte. Der erwartete Rechtsrutsch blieb aus, weshalb der Euro in den letzten fünf Handelstagen gegenüber dem Franken wieder zulegen konnte.
(cash/Bloomberg)
2 Kommentare
Die SNB betreibt eine Sympathiepolitik, die der Verbraucher in naher Zukunft mit einer sehr hohen Inflation bezahlen wird. Am Schluss ist der Betrogene einmal mehr der Lohnempfänger und der Klein- bis Mittelgrosse Unternehmer. Inflation ist eine Steuer, die den Kleinen Mann am stärksten trifft. Aber aktuell meint genau diese Gruppe als Mieter und STWE sowie auch die Häusle-Besitzer, Niedriglohn-Empfänger und Kr.Ka.-Prämienzahler von dieser linken Politik hofiert zu werden und entwickeln Ihr Wahlverhalten entsprechend. Noch immer war und ist linke Politik der grösste Förderer von Arbeitslosigkeit und Armut. Beispiele haben wir aktuell in DE, Frankreich, Italien sowie in den übrigen EU-Staaten. Die Schweiz bemüht sich mächtig, sich in diese Abwärts-Spirale einzureihen. Die Klimapolitik und das Abwracken unserer Neutralität sei dank.
😊 Danke