Die Aktionäre stellten sich aber mit einer grossen Mehrheit gegen diesen Versuch der Machtübernahme durch die Hintertür. Die Caceis Bank hatte im Auftrag ihres Anlagefonds MV Immoxtra Schweiz Fonds die ausserordentliche Generalversammlung einberufen, um drei der fünf Verwaltungsräte mit eigenen Kandidaten zu ersetzen. Zudem sollte Cyrill Schneuwly als neu gewählter Verwaltungsrat den Vorsitz des Aufsichtsgremiums übernehmen.

Ferner sollten die Statuten angepasst werden. Damit sollte verhindert werden, dass der «Verwaltungsrat zum Schaden der bestehenden Aktionäre neue Aktien mit einem erheblichen Wertabschlag zum inneren Wert ausgibt und damit die Investition der bisherigen Aktionäre verwässert», hiess es zum Antrag.

Begründet wurden die Anträge mit der «unbefriedigenden Kursentwicklung der Novavest-Aktie». MV Immoxtra kritisiert zudem die Corporate Governance von Novavest. Die Neubesetzung des Verwaltungsrats sollte das Vertrauen der Aktionäre wiederherstellen.

Anträge deutlich abgelehnt

Nachdem sich neben dem Verwaltungsrat auch mehrere Stimmrechtsberater mehrheitlich gegen die Anträge ausgesprochen hatten, fanden sie auch an der am heutigen Freitag abgehaltenen ausserordentlichen Generalversammlung in Zürich keine Mehrheit. Die Aktionäre schmetterten die Anträge deutlich ab.

Der Antrag auf die Abwahl der Verwaltungsratsmitglieder wie auch des Verwaltungsratspräsidenten erhielt nur rund 40 Prozent Ja-Stimmen. Davon entfielen knapp 27 Prozentpunkte auf MV Immoxtra selber, die zur GV rund 16,5 Prozent der Aktien hielten. Insgesamt waren rund 62 Prozent der stimmberechtigten Aktien an der Generalversammlung vertreten. MV Immoxtra gelang es also nur, einen kleinen Teil der übrigen Aktionäre auf seine Seite zu ziehen.

Auch die neu von MV Immoxtra vorgeschlagenen Mitglieder erhielten keine Mehrheit. Der Ja-Stimmenanteil lag nur zwischen 34 bis 42 Prozent.

Der beantragten Statutenänderung stimmten lediglich 39 Prozent der Aktionäre zu. Für eine Annahme wäre eine Zweidrittelmehrheit nötig gewesen.

(AWP)