Die beiden Basler Pharmaunternehmen zeigen an der Börse auch im Jahr 2024 unterschiedliche Entwicklungen: Während der Roche-Genussschein um 6 Prozent verloren hat, hat die Novartis-Aktie um den gleichen Prozentsatz zugelegt. Und auch am Donnerstag weisen die Unternehmen an der Börse unterschiedliche Trends auf.

Goldman Sachs nahm die Abdeckung für Roche und Novartis wieder auf und beeinflusst mit der neuen Einschätzung den Markt: Für Novartis gibt die US-Investmentbank eine Kaufempfehlung ab und setzt das Kursziel bei 109 Franken fest. Die Aktie steigt im frühen Handel um 1,1 Prozent.

Bei Roche startet Goldman Sachs die Bewertung mit "Verkaufen" und einem Kursziel von 236 Franken, das nur geringfügig über dem aktuellen Kurs liegt. Der Genussschein verliert am Donnerstag 0,7 Prozent.

Obwohl Roche langsam wieder auf den Wachstumspfad zurückkehre, geht der zuständige Analyst davon aus, dass anhaltend negative Gewinnrevisionen den Titel weiterhin belasten könnten. Denn Roche sei im Pharmageschäft weiterhin mit Gegenwind durch Biosimilars in Höhe von 1,0 bis 1,5 Milliarden Franken konfrontiert, was die Marge belaste und die Betriebsgewinnprognosen nach unten drücke. Kurzfristige Innovationstreiber seien zudem mit einem hohen Risiko verbunden, obwohl sich die Häufigkeit der Neuigkeiten bis 2025 verbessere.

Der gleiche Analyst geht hingegen bei Novartis davon aus, dass die jüngste Stärke bis Mitte 2025 anhalten werde. Ab dann erwartet er, dass Novartis mit potenziell starken Innovationen auf sich aufmerksam macht. Die Auswirkungen des Entresto-Patentablaufs betrachtet er als angemessen im Kurs berücksichtigt. Er glaubt zudem, dass der Pharmakonzern über verschiedene Hebel verfügt, um die Patentklippe zwischen 2030 und 2035 auszugleichen. In Bezug auf die Aktie geht er weiterhin von einer überdurchschnittlich positiven Entwicklung aus.

Roche steht auch beim Wachstum hinten an

Auch die jüngsten Quartalszahlen sprechen für sich: Auf Gruppenebene erzielte Roche zwischen Januar und März einen Umsatz von 14,4 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Rückgang von 6 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen stiegen die Verkäufe um 2 Prozent und lagen damit im Rahmen der Zielsetzung des Roche-Managements. In der Pharmasparte verzeichnete Roche im ersten Quartal Umsätze von 10,9 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Novartis hingegen verzeichnete im ersten Quartal 2024 weiterhin Wachstum. Zwischen Januar und März erzielte Novartis einen Umsatz von 11,8 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Bei konstanten Wechselkursen lag der Zuwachs bei 11 Prozent. Das Management erhöhte die Prognosen für das Gesamtjahr.

Die nächsten Quartalsergebnisse werden bei Novartis am 18. Juli veröffentlicht, gefolgt von Roche am 25. Juli.

ManuelBoeck
Manuel BoeckMehr erfahren