Gegen 9.30 Uhr ziehen Novartis um 0,1 Prozent auf 90,47 Franken an. Der SMI ist mittlerweile mit -0,1 Prozent ins Minus gedreht. Morphosys-Aktien nähern sich an der Frankfurter Börse mit einem weiteren Kursplus von knapp 15 Prozent auf 65,94 Euro dagegen dem gebotenen Preis von 68 Euro je Anteilsschein an. Erste Übernahmespekulationen hatten die Titel bereits am Vortag um mehr als ein Drittel in die Höhe gejagt.

Mit der Übernahme holt sich Novartis vor allem einen Kandidaten ins Portfolio, der in einer zulassungsrelevanten Phase-III Studie bei Patienten mit Myelofibrose (MF), einer lebensbedrohlichen, chronischen Erkrankung des Knochenmarks, die gesteckten Ziele erreicht hat.

In ihren ersten Reaktionen betonen Analysten einstimmig, dass die Pläne strategisch sinnvoll sind. So schreiben etwa die Experten von JPMorgan, dass der derzeitige Therapiestandard bei Myelofibrose Jakafi sei, für das Novartis die Rechte ausserhalb der USA besitze. «Daher ist der Erwerb der weltweiten Rechte für Pelabresib strategisch sehr sinnvoll, da er auf der bestehenden Hämatologie-Präsenz von Novartis aufbaut», heisst es in dem Report.

Die ZKB hebt hervor, dass die Zulassungschancen für Pelabresib hoch seien. Darüber hinaus habe Morphosys zahlreiche Produkte in Partnerschaften - auch mit Novartis. Anders als viele andere Kollegen schliesst der ZKB-Experte ein höheres Angebot nicht aus.

Bei Vontobel hingegen rechnet der zuständige Experte damit, dass genau wegen der bereits bestehenden Zusammenarbeit mit Novartis die Integration reibungslos verlaufen sollte.

Unterdessen heben die Analysten der UBS hervor, dass Pelabresib durchaus Blockbuster-Potenzial habe, also Spitzenumsätze von mindestens einer Milliarde erzielen dürfte. Dabei sollte auch die bereits starke Präsenz von Novartis auf dem Markt zur Behandlung von Myelofibrose ein Pluspunkt sein.

(AWP)