In seiner Kolumne für die Zeitung «New York Times» schrieb Krugman am Montag, Biden solle «das Richtige tun». Zwar habe er als Amtsinhaber einen exzellenten Job gemacht, was nicht ausreichend gewürdigt werde. Biden habe jedoch die Prüfung der Live-Debatte gegen den Republikaner Donald Trump nicht bestanden. Damit sei der 81-Jährige politisch beschädigt (engl. «damaged goods»). Es stehe zu viel auf dem Spiel, schrieb Krugman: Sollte Trump gewinnen, könne dies für eine lange Zeit «die letzte echte Wahl» in den USA gewesen sein.

Stellungnahmen von Biden und Trump lagen zunächst nicht vor. Krugman reiht sich ein in eine Liste von Abgeordneten, Kommentatoren und Prominenten, die Biden nach seinem als schwach empfundenen Fernsehauftritt Ende Juni zu einem Rückzug vor der Wahl am 5. November aufgefordert haben. Biden hatte vor der Veröffentlichung der Kolumne dies am Montag erneut zurückgewiesen und erklärt, dass ihm egal sei, was die «grossen Namen» und die «Millionäre» dächten. Unklar ist, wer an Bidens Stelle treten würde. Krugman erklärte, gegenwärtig scheine es keine glaubwürdige Alternative ausser Vizepräsidentin Kamala Harris zu geben.

(Reuters)