Der Umsatz ging im ersten Quartal (per Ende August) um zehn Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar zurück, etwas stärker als von Analysten erwartet, wie Nike am Dienstag in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon mitteilte. Der Nettogewinn brach um 28 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar ein, fiel damit aber deutlich besser aus als Analysten befürchtet hatten. Nike-Finanzvorstand Matt Friend nahm die Prognose für das Gesamtjahr 2024/25 zurück. Bisher hatte Nike ein Umsatzminus von rund fünf Prozent erwartet.

Im September hatte die weltweite Nummer eins den Abschied von Vorstandschef John Donahoe angekündigt. Mitte Oktober soll Elliott Hill das Ruder übernehmen, den Nike aus dem Ruhestand zurückgeholt hat. Er war 2020 nach 32 Jahren im Konzern ausgeschieden und ist nun der Hoffnungsträger. Einen für Mitte November angekündigten Investorentag verschob Nike auf unbestimmte Zeit. «Das erste Quartal erfüllte weitgehend unsere Erwartungen», sagte Finanzchef Friend. Er bat die Investoren um Geduld: «Ein Comeback dieses Ausmasses braucht Zeit, aber wir sehen erste Erfolge.» Hill werde die nächste Wachstumsphase für Nike einläuten. Doch im zweiten Quartal werde der Umsatz erst einmal um acht bis zehn Prozent schrumpfen, die Bruttomarge sich um 150 Basispunkte verschlechtern.

Die Nike-Aktie verlor nachbörslich 2,5 Prozent. Dabei hatten Sparmassnahmen wie ein Stellenabbau und die Herausnahme schlecht verkaufter Produkte aus dem Angebot die Bruttomarge auf 45,4 von 44,2 Prozent verbessert.

Der Konzern verliert vor allem Marktanteile an neue Marken wie Hoka vom Konkurrenten Deckers und On, hinter dem der Schweizer Ex-Tennisprofi Roger Federer steht. Nike will sich dagegen mit neuen Modellreihen wie dem «Air Max Dn» und dem «Pegasus 41» zur Wehr setzen. Das schlägt sich aber in den Geschäftszahlen bisher nicht nieder. Gerade der Verkauf über das Internet lahmt: Der Online-Umsatz, auf den Donahoe gesetzt hatte, schrumpfte im ersten Quartal um 20 Prozent. Das Geschäft über Grosshändler gab dagegen nur acht Prozent nach. Analysten erwarten von Hill, dass er die Beziehungen zu Einzelhändlern wie Foot Locker und Dicks wieder aufbessern wird.

Auch in China bleibt die erhoffte Erholung aus. Der Umsatz dort ging um vier Prozent zurück, während die Konkurrenz zuletzt wieder Zuwächse verzeichnete. Viele Kunden in China bevorzugen in der Wirtschaftskrise inzwischen heimische Marken. 

(Reuters)