Das Unternehmen hat exklusive Verhandlungen mit der italienischen Firma Italpizza über den Verkauf des Werks aufgenommen. Eine Übernahme der Fabrik könnte bis Anfang 2024 abgeschlossen sein, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Italpizza sei ein «solider Akteur, der sein Fachwissen auf dem Markt für Tiefkühlpizza seit über 30 Jahren mit fast 1000 italienischen Pizzarezepten weiterentwickelt hat», heisst es in der Mitteilung. Durch den Kauf der Nestlé-Fabrik in Caudry würde Italpizza seine industrielle Präsenz in Europa ausbauen. Die Firma hat derzeit laut Mitteilung sechs Werke in Europa und beliefert von dort Kunden in 56 Ländern.

Ursprünglich hatte Nestlé Frankreich die Schliessung der Fabrik, in der der Lebensmittelriese bis im Frühling Tiefkühlpizzen für seine Marke Buitoni hergestellt hatte, per Ende Dezember vorgesehen. Davon wären 125 Mitarbeitende betroffen gewesen. Nestlé hatte jedoch einen Plan zur Jobsicherung der Angestellten unterzeichnet.

Die nun geplante Übernahme könne den von der Nestlé-Geschäftsleitung in Frankreich gegenüber den Beschäftigten der Fabrik eingegangenen Verpflichtungen entsprechen, «eine Produktionstätigkeit durch ein solides und dauerhaftes Projekt mit Beschäftigungs- und Investitionsperspektiven in der Region wieder aufzunehmen», heisst es.

Grund für die geplante Schliessung war ein Vorfall mit E.coli-Bakterien im vergangenen Jahr. Zwei Kinder starben nach dem Verzehr der kontaminierten Fertigpizzen an Nierenversagen. Dutzende weitere Konsumenten erkrankten schwer.

Seit Mai 2022 läuft deshalb in Paris ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung im Fall von zwei Opfern und fahrlässiger Körperverletzung bei 14 weiteren Opfern. Die Nachfrage nach Buitoni-Pizzen ging in Folge des Skandals stark zurück, sodass Nestlé im Frühling 2023 die Schliessung der Fabrik ankündigte. Seitdem suchte das Unternehmen nach einem Käufer.

(AWP)