Wenige Monate nach der Übernahme durch den Münchner Finanzinvestor Aurelius flüchtete sich die britische Tochter von The Body Shop in ein Gläubigerschutzverfahren, wie die zum Zwangsverwalter bestellte Beratungsfirma FRP am Dienstag mitteilte. «The Body Shop blickt auf eine längere Phase wirtschaftlicher Herausforderungen unter seinen früheren Eigentümern zurück. Dazu kommt ein schwieriges Einzelhandelsumfeld», erklärte FRP. Der Geschäftsbetrieb soll vorerst aufrechterhalten werden.

Die 1976 im Seebad Brighton von der Umweltschützerin und Menschenrechtsaktivistin Anita Roddick gegründete Kette beschäftigt allein in Grossbritannien 2000 ihrer weltweit 7000 Mitarbeiter und betreibt dort knapp 200 Läden. Das Unternehmen war das erste, das sich auf natürliche, ethisch produzierte Kosmetikprodukte ohne Tierversuche konzentriert hatte.

Seine besten Zeiten hatte Body Shop in den 1980er und 1990er Jahren, sah sich in den vergangenen Jahren aber immer stärkerer Konkurrenz von Unternehmen mit einem ähnlichen Geschäftsmodell ausgesetzt.

Das spiegelte sich in der Bewertung wider. 2006 kaufte der französische Kosmetikriese L'Oreal Body Shop, reichte es aber vor sieben Jahren für eine Milliarde Euro an den brasilianischen Naturkosmetik-Hersteller Natura & Co weiter. Dieser wiederum gab im vergangenen November den Verkauf an Aurelius für umgerechnet 242 Millionen Euro bekannt. Aurelius investiert vornehmlich in Firmen in schwierigen Lagen.

Weltweit ist Body Shop in 89 Ländern vertreten, in 20 Staaten betreibt das Unternehmen 900 eigene Läden.

(Reuters)