«Ich begrüsse Deutschlands Ankündigung, ein weiteres Flugabwehrsystem vom Typ Patriot in die Ukraine zu schicken», sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der «Welt am Sonntag» laut Vorabbericht. Er betonte aber zugleich: «Ich verstehe die Sorgen, dass unsere Unterstützung der Ukraine das Risiko einer Eskalation in sich birgt, aber das Risiko verblasst, verglichen damit, dass wir Putin erlauben, diesen Krieg zu gewinnen. Wenn Putin den Krieg in der Ukraine gewinnt, wird er wahrscheinlich wieder Gewalt anwenden.»
Mit Blick auf den kommenden Winter sagte der Nato-Chef: «Wir können mehr russische Angriffe auf das ukrainische Energienetz erwarten. Luftverteidigung ist entscheidend, um ukrainische Leben zu retten.»
Der Chef der Verteidigungsallianz äusserte sich auch zu den anhaltenden Drohungen aus Moskau, vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs möglicherweise taktische Nuklearwaffen einzusetzen. «Russlands nukleare Rhetorik ist vollkommen unverantwortlich, aber das Risiko, dass Russland Nuklearwaffen einsetzt, bleibt gering.» Moskau wisse, dass ein Nuklearkrieg niemals gewonnen werden könne und niemals geführt werden dürfe. «Natürlich beobachten wir weiterhin sehr genau die russischen Aktivitäten. Die Nato ist eine nukleare Allianz und die nukleare Abschreckung funktioniert seit 75 Jahren.»
(Reuters)