Es ist der fünfte Tag in Folge mit Kursgewinnen für die UBS-Aktie. In den letzten fünf Handelstagen hat der Titel fast 10 Prozent zugelegt. Damit ist die UBS die beste Aktie im europäischen Bankenindex von Bloomberg, der 46 Mitglieder umfasst. Der Index ist im gleichen Zeitraum 1,8 Prozent gestiegen.
Am 20. Dezember, als die parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) ihren Bericht zur Bewältigung der CS-Krise veröffentlicht hatte, reagierte die UBS-Aktie noch mit einem leichten Minus. Doch seither verzeichnet die Aktie nur noch Gewinne. Unverkennbar reagiert der Markt nun etwas verzögert mit einer gewissen Erleichterung auf den Bericht, zuvor herrschte am Markt erhebliche Verunsicherung.
Bereits seit mehreren Monaten ist bekannt: Der Bundesrat will, dass Stammhäuser ihre ausländischen Beteiligungen künftig mit mehr Eigenmitteln unterlegen sollen - eine konkrete Zahl wird dabei aber nicht genannt. Das sorgte seit der Veröffentlichung des "Too-big-to-fail"-Berichts des Bundesrats Anfang Mai des letzten Jahres für einige Verunsicherung an den Märkten.
Bislang mussten die Stammhäuser ihre ausländische Beteiligungen nur zu etwa 60 Prozent mit Eigenkapital absichern. Für Finma-Direktor Stefan Walter ist klar: Stammhäuser wie die UBS müssen ihre ausländischen Beteiligungen künftig mit 100 Prozent Eigenkapital unterlegen. "Im Fall der UBS setzen wir uns für eine volle Kapitalisierung der Beteiligungen dieser Einheit ein", sagte Walter im Mai letzten Jahres.
Die politische Debatte zu den Eigenkapitalvorschriften wird nun erst richtig beginnen. Als Resultat des politischen Entscheidungsprozesses müsste die UBS zusätzliches Eigenkapital in der Höhe zwischen 15 und 25 Milliarden Franken schaffen. Die Bank hat sich immer gegen solche Pläne gewehrt.
Analysten von Exane blicken dieser Debatte offenbar gelassen entgegen. Sie haben am Montag in einer Studie die UBS-Aktien auf "Outperform" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 35 von 27,50 Franken nach oben geschraubt. Die UBS dürfte von der Überarbeitung der Kapitalregeln seitens der Politik profitieren, schreiben die Exane-Analysten. Mögliche neue Regeln seien bisher ein bedeutsames Hindernis für Investoren gewesen und hätten die Aktie belastet.
Eine Kapitalfreisetzung ausländischer Tochtergesellschaften könnte den bedrohlichsten Aspekt der Vorschläge neutralisieren, schreibt Exane weiter. Dazu muss man wissen: Einige Tochtergesellschaften der UBS sind deutlich überkapitalisiert. Überschüssiges Kapital von ausländischen Tochtergesellschaften kann somit theoretisch an das Stammhaus in der Schweiz überführt werden, um die höhere Unterlegungspflichten anderswo decken zu können. Die Exane-Experten erwarten dadurch umfangreichere Aktienrückkäufe der UBS.
Die Exane-Experten schreiben weiter, dass sie die Schätzungen für die UBS für 2025 nach oben anpassen, da sie von einer grösseren Visibilität für das Kostensparpotenzial sowie für die Ertragsstärke ausgehen. Die Vorlage der Jahreszahlen mit Details zu Restrukturierungsfortschritten könnten zum Kurstreiber werden.
Die UBS publiziert die Jahreszahlen am 4. Februar.