Der Dollar fällt gegenüber dem Franken auf 87,60 Rappen, den tiefsten Stand seit Februar. Unmittelbar vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend kostete der Greenback noch 88,17 Rappen. Er verliert somit rund 0,6 Prozent.
Notenbank-Chef Jerome Powell verkündete zwar keine Zinssenkungen - der geldpolitische Schlüsselsatz bleibt in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Jedoch zeigte die Fed eine gegenüber der Juni-Sitzung veränderte Tonalität. Beispielsweise sei die Inflation nur noch «etwas erhöht» («somewhat elevated»), nicht mehr «erhöht» («elevated»). So hat sich unter Beobachtern und Marktteilnehmern die Erwartung weiter verfestigt, dass ein Zinsschritt im September erfolgen wird.
«Die Fed belässt ihre Geldpolitik im Juli unverändert. Gibt aber einen Ausblick auf eine mögliche Zinssenkung im September», schreibt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank in einer Analyse zum Fed-Entscheid.
Powell habe deutlich gemacht, dass die Risiken der gegenwärtigen Geldpolitik nun ausgewogener seien. Oder anders gesagt: Auch ein zu langes Festhalten an hohen Zinsen berge nun Risiken, so Gitzel. «Die US-Notenbank winkt also mit dem Zaunpfahl und möchte damit andeuten, dass auf ihrer nächsten Sitzung im September die erste geldpolitische Lockerung nach den rekordschnellen Zinsanhebungen in den Jahren 2022 und 2023 anstehen könnte.»
Der Ökonom kann sich vorstellen, dass nach einer Zinssenkung im September weitere Schritte der Fed folgen werden. Denkbar sei, das sich amerikanische Notenbank auf einen vierteljährlichen Rhythmus einlässt.
Eine konkrete Zinsprognose stammt vom Analyseunternehmen Morningstar. Dessen Experten rechnen mit einem Zielband von 4,75 bis 5,00 Prozent per Ende 2024. Bis Ende 2025 dürften die Zinsen auf die Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent fallen. Per Ende 2026 sieht Morningstar das Zielband bei 1,75 bis 2,00 Prozent. Damit würden die Zinsen in den USA innert rund zweieinhalb Jahren um 3,5 Prozentpunkte fallen.
(cash)