Der UBS gelingt bei der Vergangenheitsbewältigung ein wichtiger Durchbruch. Die grösste Schweizer Bank einigt sich mit dem US-Justizministerium im Zusammenhang mit der Verbriefung sogenannter Ramsch-Hypotheken (RMBS). Die Einigung sieht eine einmalige Zahlung in Höhe von knapp 1,5 Milliarden Dollar vor, wobei dieser Betrag auch sämtliche zivilrechtlichen Ansprüche deckt.

Wie die Grossbank in einer Mitteilung an die Medien festhält, decken die in der Vergangenheit getätigten Rückstellungen diese Summe. Das laufende Ergebnis sollte deshalb nicht vom Milliardenvergleich belastet werden.

Nach einem Vorstoss auf 20,90 Franken fällt die UBS-Aktie Gewinnmitnahmen zum Opfer. Zur Stunde verliert sie 0,6 Prozent auf 20,58 Franken. Das liegt somit wieder unter dem bisherigen Mehrjahreshoch von Anfang März bei 20,85 Franken.

Wiederaufnahme des Aktienrückkaufprogramms könnte früher kommen

In Analystenstimmen wird der RMBS-Vergleich begrüsst. Wie der für die Deutsche Bank tätige Bankenanalyst schreibt, konnte sich die Grossbank in einem der wohl wichtigsten Rechtsfälle mit den Behörden einig werden. Dass die Vergleichssumme nicht über die in der Vergangenheit getätigten Rückstellungen hinausgeht, beurteilt der Analyst als ziemlich erfreulich.

Seines Erachtens hat das Risikoprofil der UBS in den letzten Tagen eine grundlegende Verbesserung erfahren. Der Analyst spielt mit dieser Aussage auch auf die kürzlich bekannt gewordene Beendigung der Garantievereinbarung mit dem Bund an. Von der aktuellen Nachrichtenlage folgert er darauf, dass die Grossbank die pausierten Aktienrückkäufe schon bald wieder aufnehmen könnte. Die UBS-Aktie wird bei der Deutschen Bank denn auch mit einem Kursziel von 26 Franken zum Kauf angepriesen.

Auch sein Berufskollege von der Bank Vontobel beurteilt das Risikoprofil der UBS neuerdings positiver. Er senkt bei seinem Bewertungsmodell die im März angehobenen Eigenkapitalkosten teilweise wieder. Durch diese Anpassung erhöht sich das Kursziel für die Aktie auf 22 (zuvor 19,50) Franken. Und obwohl der Vontobel-Analyst die neue UBS vor gewaltigen Aufgaben wähnt, hält er an seiner Kaufempfehlung fest.

Börsenbeobachter schliessen nicht aus, dass weitere Analysten ihre Kursziele für die UBS-Aktie erhöhen könnten. Nicht eben wenige hätten nach der Credit-Suisse-Übernahme erst ab 2026 wieder mit einer Aufnahme der Aktienrückkäufe gerechnet. Diese Annahme könnte sich nun als zu vorsichtig erweisen, wie es weiter heisst.