Morgan Stanley geht davon aus, dass KI und Gig-Work (Gelegenheitsarbeit) bis 2030 die Weltwirtschaft um 400 Milliarden Dollar bereichern könnten. Die Investmentbank bezeichnet die schwindenden Vermögensaussichten der jüngeren Generationen als eine der Hauptursachen für die wachsende Gig Economy. Ein weiterer Grund für das Arbeiten in mehreren Jobs ist der zunehmende Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten in einer langsamer wachsenden Wirtschaft.

Apps und Plattformen, die den elektronischen Handel erleichtern, Marktplätze für Freiberufler, Mitfahrgelegenheiten, Apps für Essenslieferungen und sogar Investitionsplattformen werden voraussichtlich vom wachsenden Trend profitieren. Allerdings nur, wenn sie auf den Zug aufgesprungen sind und generative KI-Funktionen in ihre Plattformen integriert haben oder gerade dabei sind, diese zu integrieren. Nachfolgend drei Aktien, von denen die Analysten von Morgan Stanley überzeugt sind, dass sie sich besser entwickeln werden als ihre Konkurrenten.

Warum Adobe profitieren wird

Laut Aktienanalyst Keith Weiss wird das Softwareunternehmen durch die Integration von generativen KI-Add-Ons und Funktionen, die durch sein Firefly-Produkt bereitgestellt werden, bis 2025 voraussichtlich zusätzliche Einnahmen in Höhe von 1,99 Milliarden US-Dollar erzielen.

Das Kursziel für die Aktie liegt bei 660 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 27,4 Prozent impliziert.

Warum Amazon profitieren wird

Mit seiner Plattform Bedrock hilft Amazon Entwicklern und Unternehmen, generative KI-Anwendungen zu erstellen. Tausende von Unternehmen, darunter grosse Namen wie IBM, die Investmentfirma Bridgewater, Booking.com und Phillips, haben das Produkt bereits genutzt. Das Unternehmen hat auch Agents eingeführt, einen Dienst, der auf Anfragen reagieren und Aufgaben erledigen kann.

Das Kursziel für die Aktie liegt bei 175 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 35,3 Prozent impliziert.

Warum Alibaba profitieren wird

Alibaba wirbt mit seinem Wettbewerbsvorteil, KI-Fähigkeiten auf vier Ebenen anbieten zu können: Rechenleistung, Modelle, Daten und Anwendungen. Das Unternehmen hat ein Marketing-Tool auf den Markt gebracht, mit dem Nutzer ihre Schaufensterdekoration verbessern und Dinge wie Bilder, Slogans und Angebote generieren können.

Das Kursziel für die Aktie liegt bei 150 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 78,3 Prozent impliziert.

Welche weiteren Unternehmen profitieren könnten

Gig-Work-Plattformen können KI-Tools integrieren und das Nutzererlebnis durch Unterstützung bei der Erstellung und Anpassung von Unternehmensangeboten optimieren. Auf Plattformen, auf denen Gastgeber kurzfristige Mietobjekte anbieten, kann sie beispielsweise eine Seite anpassen und auf Beschwerden und Kommentare von Nutzern reagieren. Bei E-Commerce-Angeboten können die Produktlisten mit qualitativ besseren Bildern und Produktbeschreibungen verbessert werden.

Morgen Stanley nennt einige weitere Unternehmen, die in kleineren Umfängen vom Trend profitieren könnten. Dank dem Kauf des Unternehmens Light Year sei etwa auch die chinesische Essenslieferungs-App Meituan ein Vorreiter im Bereich der KI. Dieses KI-Startup-Unternehmen ermöglicht Meituan den Zugang zu Talenten, die die Technologie entwickeln könnten. Als weitere Beispiele nennt die Investmentbank: Uber, GoDaddy, Udemy, and Roblox.

Viele nutzen schon heute KI bei der Arbeit

Eine von Morgan Stanley durchgeführte Umfrage ergab, dass die Teilnehmer KI-Tools bereits heute für Dinge wie Hausaufgaben und Geldverdienen nutzen. Fast 30 Prozent der Befragten der Generation Z glaubten, dass KI ein wenig mehr Arbeitsplatzsicherheit schafft. Nur 5 Prozent der Befragten befürchteten, dass sie sich durch die Technologie in ihrer Rolle weniger sicher fühlen würden. Die Umfrage zeigte auch, dass KI-Tools die Gig-Arbeit profitabler machen. Diejenigen, die sich der Technologie zuwandten, meldeten einen Einkommenszuwachs von 21 Prozent durch den Einsatz generativer KI im Vergleich zu ihren Kollegen, die sie nicht nutzten. Wenn man davon ausgehen kann, dass generative KI den Gigworkern einen Einkommenszuwachs von 21 Prozent beschert, dann wird die Gig-Economy in Kombination mit KI nach Schätzungen von Morgan Stanley bis 2030 weltweit ein Einkommen von 400 Milliarden Dollar generieren. Es ist ein wachsender Trend, den die Investmentbank als ein neues säkulares Wachstumsthema bezeichnet.