Paukenschlag bei der Migros: Der Detailhandelskonzern sucht Käufer für die Reisetochter Hotelplan, die Kosmetik- und Hygienetochter Mibelle sowie für Melectronics und SportX. Diese Fokussierung werde bei der Migros Gruppe zu einem Abbau von bis zu 1500 Vollzeitstellen führen, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.
Es sei das Ziel, Kündigungen möglichst zu vermeiden. Allein in der Migros-Gruppe gebe es aktuell rund 1400 offene Stellen, wurde betont.
Die Gründe für die Verkaufspläne sind unterschiedlich. Hotelplan und Mibelle passten nicht mehr zur Gruppenstrategie. Und sie hätten ausserhalb des Migros-Universums bessere Entwicklungschancen, so das Communiqué.
Bei Melectronics und SportX hat der Verkauf wirtschaftliche Gründe: So seien diese Fachmärkte wegen des wachsenden Online-Handels zunehmend unter Druck geraten. Nun sollen «besser geeignete Eigentümerschaften ausserhalb der Migros-Gruppe» ihr Glück mit den Ketten für Elektronik- und Sportartikel versuchen.
Was mit den anderen Fachmärkten - Bike World, Do it + Garden, Micasa und Obi - geschieht, ist noch offen. Diese Formate würden einer eingehenden Überprüfung unterzogen, hiess es.
Hohe Wertberichtigungen
Ausserdem gab die Migros bekannt, dass die Überprüfung des Portfolios einen Wertberichtigungsbedarf in der Höhe von rund 500 Millionen Franken ergab. Dieser betreffe insbesondere Logistik-Liegenschaften, IT-Projekte und verschiedene weitere Vermögenswerte, die «aufgrund veränderter Marktbedingungen einen tieferen Bilanzwert aufweisen».
Die Wertberichtigungen belasten den Jahresabschluss 2023. Dennoch werde die Migros-Gruppe nicht in die roten Zahlen rutschen, wurde betont.
(AWP)
4 Kommentare
Mit der Migros geht es bergab.
Da frag ich mich doch, was läuft schief in einer Genossenschaft, die ursprünglich vom Gründer für die Schweizer Bevölkerung zum Nutzen sein sollte? wer kontrolliert die Statuten resp. Sorgt dafür dass diese eingehalten werden? Hotelplan und SportX sollen erschwingliche Ferien resp. Sportartikel kaufbar machen, Herr Duttweiler wollte Gesundheit, Wissen und Freude fördern dazu braucht es nur positive Bilanzen und nicht immer höhere Preise, seine Ziele waren nicht möglichst hohen Verdienst sondern Konkurrenz den Spezialgeschäften. Die einzelnen Leiter der Töchterfirmen sollten verpflichtet werden in Rüschlikon mal wieder die Statuten lesen zu müssen, am Besten monatliche Wiederholung.
Völlig einverstanden, die Manager/innen können Geld verlochen und dies nicht zum ersten Mal (Ausland-Investitionen). Sie sind keinem Aktionariat gegenüber verantwortlich.
Kerngeschäft vernachlässigt und immer mehr Woke, Klima und Bio verfolgen. Alles Themen, die ein Grossteil der Kunden davon abbringt, in der Migros einzukaufen. Das Resultat war absehbar