Mit der Unterzeichnung einer weiteren Änderungsvereinbarung werde die Fälligkeit der Fazilität bis zum 28. Februar verlängert, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Weitere Verlängerungen seien bei einstimmiger Zustimmung möglich, hiess es weiter. Es ist bereits die dritte Verlängerung der Brückenfinanzierung.
Weiter beruft das Unternehmen die Anleihegläubigerversammlungen der 2027 und 2029 Wandelanleihen ein, um deren Zustimmung zum Aufschub der noch ausstehenden Zinszahlungen einzuholen. Die Fälligkeit der Zinszahlungen am 25. Februar (für die 2029 Wandelanleihe) und am 28. Februar (für die 2027 Wandelanleihe) soll für beide Wandelanleihen auf den 31. März verschoben werden.
Im Januar hatte Meyer Burger bekanntgegeben, dass die Fälligkeit der am 6. Dezember 2024 bekannt gegebenen Fazilität vom 17. Januar bis zum 14. Februar verlängert werde. Gleichzeitig wurde die ursprüngliche Summe von rund 40 Millionen auf knapp 60 Millionen erhöht.
Die am 6. Dezember angekündigte Finanzspritze war nötig geworden, nachdem Desri, der grösste Auftraggeber des seit Jahren kriselnden Unternehmens, abrupt den Vertrag gekündigt hatte. Meyer Burger wurde damit an den Rand des Abgrunds gedrängt.
Am Donnerstagmorgen meldete Meyer Burger zudem, dass das Unternehmen in Italien einen Liefervertrag für Hochleistungsmodule mit dem Fullservice-Anbieter IBC Solar abgeschlossen hat. Zuvor hatten sich die Teile der Thuner Firma beim italienischen Förderprogramm "Transizione 5.0" für den höchsten Fördersatz qualifiziert.
Bei der Vereinbarung handle es sich um einen ersten Vertrag über die Lieferung von Modulen "Made in Germany" für den italienischen Markt. Die Teile würden im Werk im deutschen Freiberg hergestellt. Sie seien in ausreichenden Mengen verfügbar. Man sei mit weiteren potenziellen Kunden über Lieferverträge für den italienischen Markt im Gespräch, hiess es.
Die italienische Regierung will mit dem Förderprogramm für erneuerbare Energien Unternehmen bei der digitalen und energetischen Transformation unterstützen. Das Projekt setzt auch starke Anreize für Solarprojekte mit in Europa hergestellten Modulen.
Die Qualifizierung der Meyer-Burger-Solarmodule in der höchsten Förderkategorie ermögliche den Kunden eine maximale Steuergutschrift, hiess es. Mit dieser könnten etwa zwei Drittel der gesamten Projektkosten ausgeglichen werden.
(AWP)
2 Kommentare
Italien machst vor was eigentlich Deutschland auch hätte du sollen gegen die billig Lieferungen aus China.
Vielleicht sollte es wieder eine KE geben. Hat in den letzten Jahren ja immer gut funktioniert.