Die Aktie von Meyer Burger hatte in den letzten Tagen einen schweren Stand. Gestern Donnerstag fiel ihr Kurs zeitweise auf unter 54 Rappen und damit auf den tiefsten Stand seit vier Wochen.

In hiesigen Börsenkreisen sorgte weniger die Kursschwäche selber als vielmehr der Börsenschluss vom Montagabend für Gesprächsstoff. Stein des Anstosses war, dass dabei mal eben schnell etwas mehr als 30 Millionen Aktien die Hand wechselten. Mit 43 Millionen Titel lagen die Volumina an diesem Tag denn auch weit über dem ansonsten Üblichen. Im Aktionariat des Solarunternehmens tue sich etwas, so Beobachter damals.

Englander an der Schweizer Börse kein unbeschriebenes Blatt

Mittlerweile hat der mysteriöse Aktienverkäufer denn auch einen Namen: Wie aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX am Freitag hervorgeht, hat Israel Englander seine Beteiligung von 5,13 auf 4,52 Prozent reduziert. Es liegt deshalb nahe, dass die Kursschwäche der letzten Tage im Zusammenhang mit dieser Beteiligungsreduktion steht.

Englander zählt zu den Hedgefonds-Pionieren. Über seinen 1989 gegründeten Fonds Millennium Partners verwaltet er geschätzte 39 Milliarden Dollar. Sein Vermögen wird vom US-Magazin Forbes auf gut 11 Milliarden Dollar geschätzt. Der Hedgefonds-Milliardär trat hierzulande in der Vergangenheit auch schon als Aktionär des Spezialitätenchemieherstellers Clariant in Erscheinung.

Aktie verliert nach starkem 2022 an Schwung

Der gebürtige Amerikaner hatte sich im Juli letzten Jahres mit 3 Prozent bei Meyer Burger eingekauft und seine Beteiligung vor ziemlich genau vier Wochen auf etwas mehr als 5 Prozent ausgebaut (cash berichtete). Alleine schon deshalb zeigen sich Beobachter überrascht von der jüngst bekannt gewordenen Reduktion des Stimmenanteils.

Mit einem Kursplus von gut 40 Prozent zählte die Aktie von Meyer Burger 2022 zu den wenigen Börsenüberfliegern in der Schweiz. In diesem Jahr fällt die Kursbilanz hingegen deutlich verhaltener aus. Kostete die Aktie im Februar in der Spitze noch 70 Rappen und mehr, waren es zuletzt keine 56 Rappen mehr. Seit Januar errechnet sich damit ein Plus von weniger als 5 Prozent.