Der «Schweizerische Anlegerschutzverein SASV» hat die Vorbereitung von rechtlichen Schritten gegen Meyer Burger angekündigt. Der Verein wirft dem Unternehmen eine Schädigung der Anleger vor, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist.
So soll Meyer Burger etwa den Technologievorsprung und die eigenen wirtschaftlichen Aussichten über mehrere Jahre zu positiv dargestellt haben. Durch die spätere Anpassung von zu hoch gesteckten Zielen hätten Anleger zudem hohe Schäden erlitten.
Daneben beschuldigt der Verein Meyer Burger, in den Ad-hoc-Meldungen und auch bei Aktionärsfragen an Generalsversammlungen falsche oder missverständliche Angaben gemacht zu haben. Besonders schwer wiege der Mitteilung zufolge die Kommunikation im Zusammenhang mit dem Abnahmevertrag mit der US-Firma DESRI.
Rechtliche Schritte vorbereitet
Der SASV bereite daher rechtliche Schritte gegen Meyer Burger vor und prüfe auch mögliche Schadensersatzansprüche für Aktionäre. Dazu ruft der Verein betroffene Aktionäre auf, sich zu melden.
Konkret bereite der Verein wegen «wiederholten Verfehlungen von Meyer Burger» Anzeigen wegen «Verdachts auf Verletzung von Ad-hoc-Publizitätspflichten sowie wegen Verdachts auf Marktmanipulation» vor, heisst es in der Mitteilung. Man behalte sich ausserdem vor, eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Kursmanipulation einzureichen. Zudem würden Zivilklagen gegen einzelne Mitglieder der Geschäftsführung und des Verwaltungsrats geprüft.
Meyer Burger war für eine unmittelbare Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht erreichbar. Die Firma war bereits 2021 ins Visier des Anlegerschutzvereins geraten. Damals hatte der Solarzellenhersteller den SASV daraufhin aufgefordert, «sein ruf- und geschäftsschädigendes Verhalten einzustellen» und drohte seinerseits mit rechtlichen Schritten.
Wie hoch der vom SASV vertretene Aktienanteil ist und wie viele potenzielle Kläger sich bereits gemeldet haben, ging aus der Mitteilung nicht hervor. Eine Antwort einer entsprechende Anfrage dazu steht noch aus.
(AWP)
8 Kommentare
Ein Anlegerschutzverein schützt seine Anleger nicht, wenn sie dauernd negative Meldungen über die Firma bringen, in die Anleger investiert sind. Auch Klagen helfen nicht. Das aber Meyer Burger so leise ist und diesem Verein nicht endlichParoli bietet, verstehe ich auch nicht.
Kann man auch den Anlegerschutzverein verklagen? Marktmanipulation?
Wie kann es im Interesse eines „Anlegerschutzvereins“ sein, negative Nachrichten und Vorwürfe gegen ein Unternehmen zu veröffentlichen, dessen Aktionäre er angeblich die Interessen schützen will? Und das noch kurz vor der Ankündigung politischer Initiativen, die den Aktionären zugutekommen sollen!?! Es ist offensichtlich, dass diese Behauptungen von Dritten aufgestellt werden, die einen Groll gegen Meyer Burger und seine Führungskräfte hegen!
Vielen Dank 😊 das lässt tatsächlich aufhorchen!
Die Aktionäre sollten einfach von sich aus Kritischer werden und nicht blind alles glauben. Niemand hat eine Glaskugel! Auf der anderen Seite wurde Spekuliert und jetzt hat man sich die Finger verbrannt, und verklagt nun die Firma. Sorry, es ist dasselbe Spiel wie mit der CS. Schon länger wuderte es mich weshalb Meyer Burger, AMS-OSRAM, Doc Morris etc, eine solche Medienpräsenz bekamen..... Jeder Aktionär soll sich selber an der Nase nehmen und gerade stehen für seine Handlungen/Investitionen. Ich glaube kaum, wäre ein massiver Gewinn entstanden, hätten die Aktonäre auch geklagt? Oder klagen Sie nur wenn sie verlieren?