Die Aktie von Meyer Burger fällt am Montag im frühen Handel bis 56 Prozent auf 1,82 Franken. Das Schweizer Solarunternehmen meldete vor der Börseneröffnung die Einleitung von umfassenden Restrukturierungsmassnahmen. Das Unternehmen will zudem die Produktion in den USA aufgrund von Finanzierungsbeschränkungen kleiner als bisher angekündigt ausbauen.
Gemäss Zürcher Kantonalbank (ZKB) setzt sich damit der Niedergang von Meyer Burger fort. Aus ihrer Sicht bleibt Meyer Burger «uninvestierbar», denn das finanzielle Überleben ist nach wie vor in Frage gestellt und vom geplanten Geschäftsmodell «bleibt weniger als die Hälfte übrig».
Als Hauptgrund für ihr Fazit nennt die ZKB die erneute Restrukturierungsrunde. «Der geplante Aufbau einer Solarzellenfertigung in Colorado (USA) wird gestoppt, da die Finanzierung nicht darstellbar ist», denn «die erforderliche Aufnahme von neuem Fremdkapital gestaltet sich sehr schwierig - die eigentlich erforderlichen Mittel sind nicht zu bekommen».
Damit fokussiert sich Meyer Burger auf die Solarmodulfertigung in Arizona, die von der Solarzellenproduktion in Thalheim in Deutschland beliefert werden soll. «Die Kapazität in Arizona wird (zunächst?) auf 1.4 GW pro Jahr begrenzt, der Ausbau auf 2.0 GW auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Massnahmen reduzieren den noch offenen Fremdkapitalbedarf des Unternehmens erheblich - wohl um etwa 150-200 Millionen Franken -, reduzieren aber auch das Gewinnpotential - wir schätzen um 50-60 Prozent vom ursprünglichen Ziel von 200+ Millionen Franken Ebitda», so die ZKB.
Die angestrebte Monetarisierung von Steuergutschriften in den USA werde auf einen Bruchteil reduziert, so die ZKB weiter. Ein erneutes Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramm sei in Vorbereitung. Der Vertreter des grössten Aktionärs, Mark Kerekes von Sentis Capital mit etwa15 Prozent Anteil, tritt aus dem Verwaltungsrat zurück.
Die bereits zuvor auf den 16. September 2024 vertagte Publikation der Halbjahreszahlen wird auf den 30. September verschoben. Sollte die Börse SIX zustimmen, kommt aber auch ein späteres Datum in Frage.
Die ZKB stuft Meyer Burger nach wie vor mit einem «Untergewichten» ein.
(cash)
11 Kommentare
Eine solche Firma gehört schlicht nicht an die Börse SIX Swiss Exchange, eine Schande! Gemäss Webseite besteht der VR nur aus 2 Personen (die Thin Materials des VRP ist gemäss google sogar dauerhaft geschlossen). Das Management besteht gemäss Firmenwebsite aus 4 Personen, wovon 3 Deutsche sind. Was für eine Schweizer Firma...
MBT ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass man auf die meisten Analysen und Kursziele nichts aber auch gar nichts geben darf. Im Fall von MBT scheint die Inkompetenz der Analysten derart gross, dass man sich schon fragne muss, wie vorsätzlich hier wissentlich falsche Kursziele publiziert wurden.
Liebe ZKB, als einer der grossen Unterstützer von MBT: Erklärt doch bitte mal, wie ihr auf euer Kursziel kommt? Selbst jetzt noch auf "untergewichten" zu setzen, ist, wo MBT vor dem default steht, nicht mehr nachvollziehbar.
Meine Prognose: Mit Glück schafft es MBT noch knapp ins neue Jahr. Aber man kann es drehen und wenden wie man will: MBT ist tot.
CHF
Meyer Burger ist eine ganz hervorragende Aktie für masochistische Anleger!
Ob da etwa leere Versprechen, Missmanagment, um nicht Betrügereien zu sagen, im Spiel sind. Werden da Untersuchungen gemacht? Eine Firma mit vielen Fragen.