Die Deutsche Bank stellt Abdeckung der Aktie von Meyer Burger per sofort ein. «Wir setzen die Berichterstattung über Meyer Burger mit sofortiger Wirkung aus, da die Fähigkeit des Unternehmens, Finanzierungen zu sichern, nicht ausreichend absehbar ist und sein grösster Kunde einen langfristigen Vertrag gekündigt hat», zitiert Bloomberg ein Schreiben der Deutschen Bank.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei es nicht möglich, die zukünftige Leistung oder Bewertung des Unternehmens zu beurteilen, da die Fähigkeit des Unternehmens, seinen Fortbestand zu erhalten, nur begrenzt absehbar sei, heisst es weiter. «Unsere früheren Empfehlungen und Prognosen sollten nicht länger als verlässlich angesehen werden.»

Die letzte Beurteilung der Aktie von Meyer Burger durch die zuständigen Analysten der Deutschen Bank datiert laut der Datenbank von Bloomberg vom 3. Juli 2024. Das Kursziel lautete damals 8,10 Franken bei einem «Hold»-Rating. Damals notierte die Aktie von Meyer Burger bei 7 Franken.

Nach einem herben Kurszerfall, der sich über das ganze Jahr erstreckte, notiert die Aktie von Meyer Burger noch bei 39 Rappen. Einen weiteren Rückschlag erhielt das Unternehmen Mitte November. Der grösste Kunde, die amerikanische D.E. Shaw Renewable Investments (Desri), kündigte den Rahmenvertrag mit Meyer Burger mit sofortiger Wirkung gekündigt.

«Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass unabhängig von der Gültigkeit einer solchen Kündigung die Bemühungen um eine finanzielle Restrukturierung, die weit fortgeschritten sind, wahrscheinlich beeinträchtigt werden», räumte Meyer Burger am selben Tag ein. Falls diese finanzielle Restrukturierung scheitere, könnten die Geschäfte wohl nicht mehr weiter fortgeführt werden. Meyer Burger will «zu gegebener Zeit weitere Informationen» zur Verfügung stellen, hiess es damals.

«Dies ist sehr wahrscheinlich das Ende von Meyer Burger», kommentierte darauf Bernd Laux, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Mit der wahrscheinlich bevorstehenden Einführung höherer Zölle in den USA sei das Geschäftsmodell, Solarzellen in Deutschland zu produzieren und in den USA zu verkaufen, nicht länger tragfähig. Der ZKB-Analyst schätzt, dass fast 90 Prozent des für 2025 und 2026 erwarteten Umsatzes von Desri hätten kommen sollen. 

Meyer Burger macht schon lange die Billigkonkurrenz aus China und Überkapazitäten im europäischen Solarmarkt zu schaffen. Ausserdem musste das Unternehmen in Colorado Springs im September den Bau einer Solarzellenproduktion stoppen, da das Geld fehlte. Wie das Unternehmen Anfang November berichtet hatte, lagen Ende September nur noch gut 80 Millionen Franken in der Kasse.

(cash)