Anhängerinnen und Anhänger von SVP, FDP und Mitte bewerteten das Massnahmenpaket mehrheitlich positiv. Bei GLP, SP und Grünen seien die Meinungen grösstenteils ablehnend, teilte Sotomo am Dienstag mit.

Der Bundesrat möchte hauptsächlich die Ausgaben reduzieren. Eine Mehrheit von 54 Prozent möchte das Defizit gemäss der Umfrage hingegen mindestens zur Hälfte durch Mehreinnahmen decken. Nur die Parteianhängerschaft von FDP und SVP sei mehrheitlich der Ansicht, es sollte hauptsächlich oder ausschliesslich gespart werden, so Sotomo.

Finanztransaktionssteuer wäre am beliebtesten

53 Prozent der Befragten wünschen sich die Einführung einer Finanztransaktionssteuer als neue Einnahmequelle für den Bund. Rund vier von fünf Anhängerinnen und Anhänger von SP und Grünen sind für die Einführung eines solchen neuartigen Instruments, bei Mitte und GLP ist es gut die Hälfte.

Ganz generell sei die Anhängerschaft von FDP und SVP neuen Steuern gegenüber ablehnender eingestellt, doch eine Finanztransaktionssteuer könnte sich immerhin rund ein Drittel von ihnen noch am ehesten vorstellen, schreibt Sotomo.

Änderung bei Vorsorgekapitalbezug unbeliebt

Nur acht Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, die Einnahmen durch eine Reduktion der steuerlichen Privilegien für den Bezug von Vorsorgekapital aus der zweiten und dritten Säule zu erhöhen. Diese einzige einnahmenseitige steuerliche Massnahme, die der Bundesrat in seinem Paket vorschlägt, treffe somit bei der Bevölkerung derzeit auf wenig Begeisterung, stellt Sotomo fest.

Eine zweite einnahmenseitige Massnahme, die von der vom Bundesrat eingesetzten Expertengruppe vorgeschlagen aber vom Bundesrat nicht berücksichtigt wurde - die Einführung einer Grundstückgewinnsteuer auf Bundesebene - stösst dagegen laut Umfrage auf deutlich mehr Zustimmung. 32 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Einführung aus, 19 Prozent lehnen diese Steuer ab.

Uneinigkeit, wo gespart werden soll

Eine grosse Uneinigkeit herrsche bei der Frage, wo der Bund seine Ausgaben reduzieren sollte, schreibt Sotomo. Mit 41 Prozent ist der Anteil an Sparwilligen bei der Entwicklungshilfe am grössten, gefolgt von der Medienförderung mit 36 Prozent und der Armee mit 35 Prozent.

Die Ausgaben für die AHV und die IV seien dagegen von links bis rechts unbestritten. So sprechen sich mit 63 Prozent fast zwei Drittel der Befragten dafür aus, bei den beiden wichtigsten Sozialversicherungswerken auf keinen Fall zu sparen. Eine absolute Mehrheit ist auch gegen Kürzungen bei der Bildung, Forschung und Innovation (57 Prozent) sowie beim öffentlichen Verkehr (54 Prozent).

Rund 3000 Teilnehmende

Durchgeführt wurde die Befragung online zwischen dem 28. Oktober und dem 11. November 2024. Die Grundgesamtheit der Befragung bildet gemäss den Angaben von Sotomo die sprachlich integrierte Wohnbevölkerung der Deutschschweiz und der französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Nach Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 3080 Personen verwendet werden.

(AWP)