Medartis steigerte den Umsatz um 16,0 Prozent auf 212,0 Millionen Franken. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus gar 20,5 Prozent betragen, wie der Basler Medizintechniker am Dienstag mitteilte. Dabei sei das interne Wachstum von 17,4 Prozent dank dem guten Geschäft in den USA und Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) sowie Lateinamerika erzielt worden.
Vom Wachstum getragen kletterten die Ergebnisse in die Höhe: Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verdoppelte sich auf 31,9 Millionen Franken. Um ausserordentliche Faktoren bereinigt wäre er gar um 43,6 Prozent auf 33,6 Millionen gestiegen. Die dazugehörige, normalisierte Marge erhöhte sich um 2,2 Prozentpunkte auf 15,0 Prozent. Medartis hatte einen Wert von 13 bis 15 Prozent angestrebt.
Wieder mit Gewinn
Belastet wurden die Ergebnisse von Medartis im vergangenen Jahr vor allem durch einen IT-Angriff, der aber relativ schnell behoben werden konnte. Dieser Vorfall hatte - wie bereits während des Jahres berichtet - einmalige Kosten in Höhe von 1,8 Millionen Franken zur Folge.
Trotz dieser Belastung schaffte Medartis den Sprung zurück in die Gewinnzone. Am Ende resultierte ein Reingewinn von 0,6 Millionen Franken nach einem Verlust von 5,8 Millionen im Jahr 2022. Damals hatten Kosten im Zusammenhang mit einer Übernahme in den USA und einer Schliessung in China das Ergebnis belastet.
Insgesamt gelang es Medartis, die Vorgaben der Analysten bis auf den Reingewinn auf allen Ebenen zu übertreffen. Beim Reingewinn hatten sie im Durchschnitt 1,8 Millionen Franken erwartet.
Weiteres Wachstum angepeilt
Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Vor allem in den USA und anderen Kernmärkten will Medartis weitere Marktanteile dazugewinnen. Demgegenüber dürften die Marktbedingungen in Australien herausfordernd bleiben, hiess es. Da stehe im Juli eine staatlich angeordnete Preissenkung von 5 Prozent an.
Im Jahr 2024 peilt Medartis gleichwohl ein internes Umsatzwachstum «im mittleren Zehnerprozentbereich», also zwischen 15 und 17 Prozent an. Und dank weiterer Effizienzsteigerungen soll die normalisierte EBITDA-Marge um Wechselkurseffekte bereinigt um rund einen Prozentpunkt verbessert werden.
Medartis setzt stark auf den US-Markt, wo Firmen wie Nextremity und Keri Medical übernommen wurden. Die Gruppe sei dem Ziel, bis 2025 einen Umsatz von 80 Millionen US-Dollar zu erzielen, ein gutes Stück näher gekommen, hält CEO Christoph Brönnimann fest. Im 2023 wuchs dieser um einen Viertel auf 51,9 Millionen Franken. Der US-Vertrieb soll weiter ausgebaut werden.
Neue Verwaltungsrätinnen
Auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet Medartis auch in diesem Jahr. Das Geld wird in die Entwicklung der Firma investiert. An der Generalversammlung vom 17. April werden derweil Martha Shadan und Jennifer Dean zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Daniel Herren tritt dagegen nach sieben Jahren im Verwaltungsrat nicht mehr zur Wahl an.
Martha Shadan war CEO der US-Medtechfirmen Miach Orthopaedics und Rotation Medical und in leitenden Funktionen etwa bei Zimmer Biomet und Covidien tätig. Dean ist hierzulande vor allem als Finanzchefin des an der Schweizer Börse kotierten Medtechunternehmens Medmix bekannt. Davor hatte sie für Sulzer und Alstom gearbeitet.
(AWP)