Die Oktober-Rally am US-Aktienmarkt war ein Triumph der "old economy". Während die Technologie-Grössen wenig erfreuliche Zahlen vorlegten und deren Aktien weiter tauchten, stiegen die Kurse bei traditionellen Unternehmen.
Der Fast-Food-Gigant McDonald's hat vor wenigen Tagen seinen Rekordstand von 276,67 Dollar beim Aktienkurs erreicht. Allerdings verlief der Kurs dieses Jahr volatil und liegt derzeit nur wenig über dem Stand vom Jahresanfang. Ganz anders die Langfrist-Perspektive: Der Börsenwert hat sich in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent erhöht.
McDonalds's profitiert an der Börse wie andere "old economy stocks" von der Schwäche der Tech-Aktien, aber auch vom generellen Wirtschaftsumfeld. In Downturns hat die Aktie in den letzten Jahren oft gut performt, so auch während der Finanzkrise 2007/2008. Bei Rezessionsanzeichen und wirtschaftlicher Schwäche wird der individuelle Konsum für Schnellrestaurants weniger gekürzt als für andere "Extras" im Alltag - selbst wenn auch McDonalds's die Preise erhöht hat. Bei US-Konsumenten mit tiefen Einkommen hat der Konzern nach eigenen Angaben zuletzt die Marktanteile gewonnen. In den USA trieben unter anderem auch Promotionen im dritten Quartal die Verkäufe an.
I guess it’s a sign of the times. Everyone trying to save on spending. @McDonalds stock price at an all-time high. pic.twitter.com/UZypY3xnjR
— marygorges (@marygorges) October 29, 2022
Goldman Sachs während neun aufeinanderfolgenden Tagen im Plus
In den USA wird die bisherige Berichtsaison tendenziell besser als erwartet beurteilt, wenn man von den Bilanzen der Tech-Konzerne absieht. Auf einem positiven Trend ist auch der Aktienkurs von Goldman Sachs. Er hat inzwischen während neun aufeinanderfolgenden Tagen zugelegt, was die längste Gewinnstrecke seit 2006 bedeutet. Der Kurs ist in dieser Phase um 14 Prozent gestiegen.
Zwar meldete die Wall-Street-Bank Mitte Oktober einen Gewinneinbruch an, der durch die Investmentbank verursacht worden war. Doch fielen die Zahlen immer noch besser aus als befürchtet. Der Markt kauft CEO David Salomon offenbar auch ab, dass sich eine angekündigte Reorganisation des Geschäftsbereiche auszahlen wird. Bei Goldman Sachs sollten aus vier noch drei Sparten werden. Investmentbank und das Handelsgeschäft werden zusammengelegt. Die umstrittenen Pläne, im Retailgeschäft mit der Marke "Marcus" Fuss zu fassen, werden zurückgestellt.
Im Vergleich zu Anfang Jahr liegt der Kurs von Goldman Sachs allerdings um knapp 12 Prozent im Minus. Das Umfeld ist für eine Bank diesen Zuschnitts zwiespältig. Zwar profitiert sie grundsätzlich von den steigenden Zinsen, sie spürt bei den Erträgen aber auch die sehr schwierig gewordene Situation an den internationalen Anlagemärkten negativ.
(cash)