Lonza dürfte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 6,6 Milliarden Franken erwirtschaftet haben, nach 6,7 Milliarden Franken im Vorjahr. Der Betriebsgewinn wird laut von AWP befragten Analysten voraussichtlich auf 1,86 von 1,99 Milliarden Franken gesunken sein. Unter dem Strich dürfte ein Reingewinn 805 Millionen Franken (2023: 655 Millionen) Franken bleiben.
Das flache bis höchstens sehr moderate Umsatzwachstum im Jahr 2024 ist hauptsächlich dem Wegfall des Moderna-Auftrags für Impf-Wirkstoffe geschuldet. Und weil der Auftrag der Amerikaner sehr profitabel war, gehen die Experten auch von einer tieferen Marge bei Lonza aus. Sie dürfte sich auf 28,3 Prozent verringert haben (2023: 29,8 Prozent).
Vor der Präsentation des Zahlenkranzes am Mittwoch darf man zudem gespannt sein, ob es Neuigkeiten zum geplanten Verkauf des Geschäfts mit Kapseln und Nahrungsergänzungsmitteln geben wird. Andere Entwicklungen wurden schon weitgehend vorweggenommen. Für das «Übergangsjahr» 2024 stellte Lonza eine flache Umsatzentwicklung in Lokalwährungen in Aussicht sowie eine Betriebsgewinnmarge im «hohen 20 Prozent-Bereich», das heisst in der Region von 27 bis 29 Prozent.
Wie es von hier aus weitergehen soll, hat der seit Sommer amtierende CEO Wolfgang Wienand vergangenen Dezember am Investorentag skizziert: Das Kapsel-Geschäft ausgeklammert, rechnet Lonza in 2025 mit einem Umsatzwachstum von «annähernd» 20 Prozent und einer Marge, die sich der Marke von 30 Prozent annähert.
Für die Periode nach 2025 erwartet Lonza im verbleibenden CDMO-Geschäft im Durchschnitt ein organisches Wachstum im niedrigen Zehnerbereich sowie ein über dem Umsatzwachstum liegendes Wachstum der Marge.
Trennung vom wenig profitablen Kapsel-Geschäft
Lonza hatte Mitte Dezember angekündigt, sich vom Geschäft mit Kapseln und Nahrungsergänzung trennen zu wollen. Der Geschäftsbereich Capsules & Health Ingredients (CHI) habe ein anderes Geschäftsmodell als die anderen Firmenteile und bringe nur wenig Synergien, hiess es zur Begründung.
Was Lonza nicht sagte: Das Kapsel-Geschäft schrumpfte zuletzt und warf weniger Profit ab als andere Lonza-Divisionen. Allen voran die kommerzielle Herstellung von Wirkstoffen im Auftrag der Pharmakunden generiert deutlich höhere Margen. Eile herrsche allerdings nicht bei der Trennung von CHI, betonte die Firmenspitze.
Die Lonza-Aktien haben im laufenden Jahr bereits um rund 10 Prozent auf 603 Franken zugelegt. Mit dieser Performance liegen sie klar über dem Gesamtmarkt, der rund 6 Prozent hinzugewonnen hat. Im Vorjahr hatten die Lonza-Valoren um über 50 Prozent zugelegt und war die stärkste Aktie des Swiss Market Index.
Von den 24 durch AWP befragten Experten sprechen 22 eine Kaufempfehlung aus. Zwei sagen «Halten». Der Konsens für das Preisziel liegt bei 628 Franken. Das sind 4 Prozent mehr als die aktuelle Notierung.
(cash/AWP)