Ein Mitbegründer der Computerzubehörfirma Logitech hat am Montag die Aktionäre des schweizerisch-amerikanischen Unternehmens aufgefordert, noch in diesem Jahr einen neuen Verwaltungsratspräsidenten zu küren. Mit der Ablöse von Verwaltungsratschefin Wendy Becker sollte nicht bis zur Generalversammlung im kommenden Jahr gewartet werden, schrieb Daniel Borel in einem am Montag veröffentlichten Brief an die Logitech-Aktionäre. Borel will bei der Generalversammlung am 4. September Verwaltungsratsmitglied Guy Gecht statt Becker an die Spitze des Aufsichts- und Strategiegremiums hieven.

«Ich habe diesen Vorschlag gemacht, weil ich es für entscheidend halte, dass die Aktionäre von Logitech ein Mitspracherecht bei der Wahl für das Präsidium haben und nicht aufgefordert werden, die einzige Kandidatin des Verwaltungsrats abzusegnen, die ich für schädlich für die Interessen des Unternehmens halte», erklärte Borel.

Becker hatte Anfang Juli angekündigt, sich 2025 aus dem Verwaltungsrat zurückzuziehen. Sie steht seit 2019 an der Spitze des Gremiums. Borel, der wiederholt ihre Ablösung gefordert hat, argumentiert, dass ihre Rücktrittspläne zeigten, dass sie «scheinbar nur noch wenig zu Logitech beizutragen hat, während das Unternehmen vor dringenden und existenziellen Herausforderungen steht.» Seiner Ansicht nach ist die für ihre Computermäuse und -tastaturen bekannte Firma unter Beckers Präsidentschaft vom Weg abgekommen. Gecht hatte Logitech im vergangenen als Interimschef operativ geführt. Seit Dezember 2023 ist Hanneke Faber Chief Executive Officer (CEO). Borel, einer der drei Gründer des Unternehmens im Jahr 1981, hält nach Angaben eines Sprechers knapp 1,5 Prozent der Logitech-Aktien.

Logitech antwortete zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme zu dem Schreiben von Borel. 

(Reuters)