Logitech blickt auf einen erfreulichen Start ins neue Geschäftsjahr zurück. Mit einem Umsatz von 1,09 Milliarden Dollar und einem operativen Gewinn (EBIT) von 182,4 Millionen Dollar übertrifft das Vorzeigeunternehmen aus Lausanne im Juni-Quartal selbst die kühnsten Erwartungen. Durchschnittlich waren Analysten von einem operativen Gewinn von 144,4 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 1,02 Milliarden Dollar ausgegangen.

Erhöhung der diesjährigen Finanzziele überrascht nicht

Das starke erste Quartal erlaubt es Logitech, die diesjährigen Finanzziele anzuheben. Den Aktionärinnen und Aktionären wird neuerdings ein Umsatzplus von 1 bis 3 Prozent (zuvor 0 bis 2 Prozent) sowie ein operativer Jahresgewinn (EBIT) zwischen 700 und 730 Millionen Dollar (zuvor 685 bis 715 Millionen Dollar) in Aussicht gestellt.

Dass die Logitech-Aktie die vorbörslichen Kursgewinne von 7 Prozent und mehr nicht halten kann, überrascht Börsenbeobachter nicht. Zur Stunde gewinnt die Aktie noch knapp 2 Prozent auf 82,30 Franken. In hiesigen Börsenkreisen wird darauf verwiesen, dass sich einige Analysten schon im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung auf eine Erhöhung der Finanzziele eingestellt hätten.

In einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank (ZKB) sind auch die eher tiefen Markterwartungen an das zurückliegende Quartal ein Thema. Der Autor zeigt sich überrascht, dass die Analysten ihre Schätzungen angesichts der optimistischen Aussagen des Managements anlässlich der Telefonkonferenz für das vierte Quartal damals nicht nach oben angepasst hätten. Ihn überrascht deshalb nicht, dass die Markterwartungen nun übertroffen werden. Etwas irritiert zeigt sich der Autor vom Rückgang beim freien Cashflow, wobei er sich diesen mit der höheren Kapitalbindung aufgrund des gestiegenen Umsatzes erklärt. Bei der ZKB wird die Aktie von Logitech wie bis anhin mit "Marktgewichten" eingestuft.

Neue, auf KI gestützte Produkte

Logitech blicke auf ein weiteres Quartal mit einem positiven Umsatzwachstum und soliden Margen zurück, schreibt die Bank Vontobel. Auf die leicht höheren diesjährigen Finanzziele abgestützt errechnet die Zürcher Bank neuerdings ein Kursziel von 97 (zuvor 95) Franken für die Logitech-Aktie. An der Kaufempfehlung hält der zuständige Analyst indes fest.

Auch seine Berufskollegin bei der Basler Kantonalbank überarbeitet ihr Bewertungsmodell und erhöht das Kursziel auf 85 (zuvor 78) Franken. Ihres Erachtens konnte Logitech im zurückliegenden Quartal von niedrigen Kosten profitieren, was sich in einem überproportionalen Gewinnanstieg gegenüber dem Umsatz bemerkbar machte. Punkten kann das Unternehmen bei der Expertin auch mit seinen gleich 11 neuen Produktinnovationen, macht sich ein Grossteil davon doch die künstliche Intelligenz zunutze. Dennoch wird die Aktie weiterhin nur mit "Marktgewichten" eingestuft.

Mit einem Kursplus von rund 2 Prozent seit Januar hinkt die Logitech-Aktie dem um 10 Prozent höheren Gesamtmarkt (SMI) in diesem Jahr hinterher. Dieser Umstand ist nicht zuletzt dem starken Abschneiden im Jahr zuvor geschuldet. Ausserdem laufen an der New Yorker Börse grössere Wetten dortiger Leerverkäufer gegen das Lausanner Unternehmen.