In Franken stieg der Umsatz im vergangenen Jahr laut Mitteilung vom Dienstag um 8,4 Prozent auf 4,97 Milliarden Franken und kratzte damit an der 5-Milliarden-Marke. Organisch - also ohne Wechselkurseffekte - ergab sich ein Wachstum von 10,8 Prozent.

Damit ist Lindt zwar wieder etwas langsamer gewachsen als Jahr davor. Die Vergleichszahlen sind allerdings von Corona etwas verzerrt: 2021 hatte Lindt nämlich organisch um rekordverdächtige 13,3 Prozent zugelegt, dies nach einem extrem schwachen Coronajahr mit starkem Umsatzrückgang 2020.

Mit den vorgelegten Zahlen liegt das Unternehmen auch leicht über der eigenen Erwartung von 8 bis 10 Prozent Wachstum. Von AWP befragte Analysten hatten derweil im Schnitt mit einer Wachstumsrate von 10,0 Prozent gerechnet.

Starkes US-Geschäft und schwaches Europa

Dieses Resultat gelang nicht zuletzt dank eines starken US-Geschäfts. Die dortigen Aktivitäten haben im Berichtsjahr mit 2,03 Milliarden Franken über 40 Prozent zum Umsatz beigetragen - das war zuletzt 2016 der Fall. Dabei seien alle drei US-Tochtergesellschaften - Lindt, Ghirardelli und Russell Stover - zweistellig gewachsen, betont Lindt im Communiqué.

Das sind insbesondere deshalb gute Neuigkeiten, weil die amerikanische Tochter Russell Stover zuletzt jeweils etwas geschwächelt hatte. Selbst bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse im vergangenen Sommer hatte es noch geheissen, die Umsätze von Russell Stover bewegten sich ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres.

Gute Festtags- und Onlineverkäufe

Lindt weist in der Mitteilung zudem darauf hin, dass die Festtage gut gelaufen seien. Diese sind für einen Premiumschokoladenhersteller wie Lindt ganz besonders wichtig. Die wichtigste Produktlinie der Marke Lindt - Lindor - sei in der Folge über alle Märkte hinweg stark gewachsen.

Zudem habe man die Herausforderungen des Berichtsjahres, das von einem eingetrübten wirtschaftlichen Umfeld aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten verbunden mit schlechter Konsumentenstimmung geprägt war, dank guter Zusammenarbeit mit Handelspartnern und jederzeit gewährleisteter Liefersicherheit gut meistern können. Auch das Onlinegeschäft wird als gut beschrieben.

Europa schwächer als erwartet

Die grösste Region für Lindt, Europa, wuchs hingegen mit 5,3 Prozent weniger stark als erwartet. Die von AWP befragten Analysten hatten im Schnitt mit einer organischen Umsatzzunahme von 6,8 Prozent gerechnet. In Schweizer Franken ergab sich mit 2,30 Milliarden gegenüber 2,33 Milliarden im Vorjahr sogar ein kleines Minus.

Gewinnzahlen gibt Lindt & Sprüngli aktuell noch nicht bekannt - sie werden dann bei der Jahresbilanz im Frühling veröffentlicht. Doch das Unternehmen bestätigt in der Mitteilung bereits die angepeilte EBIT-Marge von rund 15 Prozent. Man sei zuversichtlich, diese zu erreichen.

Für das im inflationären Umfeld wiederum anspruchsvolle Geschäftsjahr 2023 plane man im Rahmen der unveränderten mittel- bis langfristigen Zielsetzung ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent pro Jahr mit einer Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 20 bis 40 Basispunkten, heisst es weiter.

(AWP)