Der Uhrenkonzern Swatch steht von verschiedenen Seiten unter Druck. Die Geschäfte in China laufen nicht wie erwünscht, Analysten stufen die Titel herunter und die Aktie kann sich trotz des kürzlich eingesetzten Aufwärtsdralls nicht von ihrem historisch tiefen Niveau lösen. Am Dienstag notieren die Valoren des Bieler Unternehmens 1 Prozent tiefer bei 164,80 Franken.
Zudem: Die Aktie ist eine der am meisten leerverkauften in Europa. Ende letztes Jahr war die Inhaberaktie von Swatch allein am Schweizer Aktienmarkt die am zweitmeisten leerverkaufte Aktie. Nur bei DocMorris setzten die Anleger noch mehr auf fallende Kurse.
Swatch sei angesichts der aktuellen Lage auf dem Luxusgütermarkt «ein leichtes Ziel für den Markt», sagt Jon Cox, Analyst des Finanzdienstleisters Kepler Cheuvreux. Bei Leerverkäufen setzen die sogenannten Händler auf fallende Kurse, um daraus Gewinn zu schlagen.
Cox ist einer der Experten, die missmutig auf Swatch blicken. Mitte Dezember hat er das Rating von «Hold» auf «Reduce» und das Kursziel auf 140 von 160 gesenkt. Am Dienstag ist die US-Grossbank Morgan Stanley mitgezogen. Die zuständige Analystin stuft die Swatch-Valoren auf «Underweight» von «Equal Weight» herab und fährt das Kursziel auf 145 von 185 Franken zurück.
Swatch verliere in einem schrumpfenden Uhrenmarkt ständig Marktanteile und dies dürfte auch im laufenden Jahr so bleiben, schreibt die Morgan-Stanley-Expertin. Weiter mache dem Unternehmen auch die Stärke des Schweizer Frankens zu schaffen, zumal 60 Prozent der Kosten in der Schweiz anfallen würden. Insgesamt seien die langfristigen Perspektiven der Gruppe mit einer starken Fokussierung auf das Niedrigpreissegment nicht überzeugend.
Insgesamt empfehlen 12 von 30 bei Bloomberg erfassten Analysten, die Swatch-Aktie zu verkaufen. Und während Unternehmen wie Richemont und LVMH im Jahr 2025 zweistellige Zuwächse an der Börse verzeichnen, hat sich sich der Swatch-Kurs kaum verändert. Nächste Orientierungspunkte dürfen die Anleger von den bald präsentierten Gewinnzahlen erwarten, nachdem die Ergebnisse des letzten Halbjahres einen Gewinneinbruch von 70 Prozent gezeigt hatten. Wann genau die Ergebnisse vorgestellt werden, wird wie gewohnt nicht vorgängig kommuniziert.
(cash/Bloomberg)
2 Kommentare
Diese Leerverkäufe müssen alle, früher oder später, wieder eingedeckt, d.h. zurückgekauft werden. Was dann passiert, kann sich jeder selber ausmalen. Da werden sich einige Shorties tüchtig die Finger verbrennen.
Der Fisch stinkt eben am Kopf. Solange die Oberen an der GV Stumpen anzünden und die Kleinaktionäre als Kleingemüse in der Halle sitzen müssen, geht gar nichts, Der Aktionär merkt langsam, dass er verschaukelt wird. Viele Kommentare in der FUW von Herrn Hayek waren eben seit Jahren voller Schall und Rauch, Das rächt sich nun.
Als die Apple-Uhr kam lachte der Chef; heute die meisten Verkäufe weltweit.