Die Teuerungsrate sei weiter viel zu hoch, sagte Lagarde am Donnerstag in einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. "Wir werden den Kurs so lange beibehalten, bis wir uns lange genug im restriktiven Bereich bewegt haben, um die Inflation rechtzeitig wieder auf zwei Prozent zurückzubringen", sagte sie. Unter einem restriktiven Niveau verstehen Volkswirte ein Zinsniveau, mit dem eine Volkswirtschaft gebremst wird.

Die EZB hat die Schlüsselzinsen seit Juli 2022 inzwischen bereits viermal nach oben gesetzt - zuletzt im Dezember um 0,50 Prozentpunkte. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit inzwischen bei 2,0 Prozent. Die Inflation war zuletzt gesunken und lag im Dezember noch bei 9,2 Prozent nach 10,1 Prozent im November. Doch für die EZB ist das noch kein Zeichen der Entwarnung. Die EZB schaue sich die Inflation in allen ihren Berechnungsarten an, sagte Lagarde. "Die Inflation in allen Berechnungen, wie immer man sich das auch anschaut, ist viel zu hoch," sagte sie.

(Reuters)