Der vom Milliardär Ray Dalio gegründete Hedgefonds Bridgewater Associates bereitet sich offenbar darauf vor, über ein externes Vehikel in die grösste Kryptowährung der Welt zu investieren. Ein direktes Investment in Kryptowährungen ist laut Berichten des US-Finanzportals marketwatch.com aber noch nicht geplant.
Dalios Standpunkt gegenüber Kryptowährungen war lange Zeit widersprüchlich. So wurde er in der Öffentlichkeit sowohl von Befürwortern als auch von Skeptikern von Bitcoin instrumentalisiert.
Im letzten Jahr bezeichnete Dalio in einem Aufsatz Bitcoin als "eine Wahnsinnserfindung" ("one hell of an invention"). Es sei, so Dalio, ein völlig neuer Typ Geld geschaffen worden, der zehn Jahre nach seiner Erfindung noch immer bestehe und sogar an Popularität zunehme. Zudem habe es Bitcoin geschafft, als Werterhaltung zu dienen - für Dalio eine "grossartige Leistung".
Andererseits kommt Dalio regelmässig auf die Risiken von Bitcoin und anderen Kryptowährungen durch Regierungen und Regulatoren zu sprechen. "Das grösste Risiko für Bitcoin ist es, erfolgreich zu sein. Dann wird die Politik versuchen, Bitcoin zu töten ('kill)", sagte Dalio ebenfalls im letzten Jahr. Um dem nachzugehen, habe die Politik eine Menge Macht.
Kürzlich gab Dalio an, dass er persönlich einige Bitcoin besitze. Er bezeichnete die grösste Kryptowährung als "fast eine Alternative zu Gold für die jüngere Generation", die "als kleiner Teil" eines diversifizierten Portfolios durchaus ihre Berechtigung habe – um im gleichen Atemzug erneut vor einem Verbot von Kryptowährungen durch Regierungen zu warnen.
Anfang dieses Monats unterzeichnete Präsident Joe Biden eine Verfügung, die von Bundesbehörden eine umfassende Überprüfung ihrer Politik in Bezug auf Kryptowährungen und andere digitale Vermögenswerte verlangt. Einige Branchenteilnehmer sagten, dass die Anordnung alle Befürchtungen zerstreute, dass die USA ein generelles Verbot digitaler Vermögenswerte aussprechen würden, und den Schwerpunkt auf die Frage verlagerte, wie die Branche angemessen reguliert werden könnte.
Mehrere Hedgefonds haben sich bereits in den Bereich der digitalen Vermögenswerte eingeklinkt. Die in London ansässige Brevan Howard hat Berichten zufolge im Januar einen Kryptowährungs-Hedgefonds aufgelegt, wie das Wall Street Journal berichtete. Der Risikokapitalzweig von Steve Cohens Point72 Asset Management leitete 2021 die 21 Millionen Dollar schwere Serie-A-Finanzierungsrunde für das Krypto-Daten-Analysehaus Messari.