Es gebe jetzt eine Menge "ultra-emotionaler Hysterie" unter Experten und "Pseudo-Experten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Das habe "nichts mit der Realität zu tun". "Diese Ereignisse haben gezeigt, wie konsolidiert die Gesellschaft um den Präsidenten herum ist", behauptete Peskow.

Nach dem bewaffneten Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin und dessen Wagner-Armee war das Strafverfahren gegen ihn wie vom Kreml angekündigt eingestellt worden. Peskow rechtfertigte die Straffreiheit, nachdem Präsident Wladimir Putin noch am Samstag angekündigt hatte, die Drahtzieher des Aufstandes würden ihrer "unausweichlichen Bestrafung" zugeführt.

Putin habe "das Schlimmste verhindern" wollen, sagte Peskow. Es habe eine "klare Vereinbarung" gegeben, das schlimmste Szenario zu vermeiden. Dafür habe es "bestimmte Versprechen" und "Garantien" Putins gegeben, die nun umgesetzt würden. Der Kremlchef wollte sich nach Angaben Peskows am Abend mit russischen Journalisten treffen.

Prigoschin hatte am Samstag nach Verhandlungen seinen Marsch Richtung Moskau überraschend gestoppt. Nach eigenen Angaben wollte er ein Blutvergiessen unter russischen Soldaten verhindern und kehrte deshalb 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt wieder um. Er hatte auch die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und zog dort ebenfalls ab. Zuvor war der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler eingeschaltet worden. Prigoschin und seine Söldner sollen in Belarus Zuflucht finden.

(AWP)