Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hat laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA auf einer Sitzung der regierenden Arbeiterpartei am Sonntag angeordnet, die Produktion taktischer Atomwaffen hochzufahren. Des Weiteren sollen dem Artikel zufolge neue ballistische Interkontinentalraketen entwickelt werden. Die Massnahmen dienten dazu, sich gegen die Bedrohungen durch die Vereinigten Staaten und Südkorea zu wehren, so Kim.
Kim beschuldigte Washington und Seoul in dem Bericht eines "in der Menschheitsgeschichte beispiellosen" Komplotts, um Pjöngjang zu isolieren und zu unterdrücken. Es sei notwendig, die Selbstverteidigungsfähigkeiten massiv auszubauen, um die Souveränität und Sicherheit des Landes zu verteidigen.
Erst kurz nach Anbruch des Neujahrstages hatte Nordkorea zuletzt eine ballistische Rakete auf das Meer östlich der koreanischen Halbinsel abgefeuert. Insgesamt hat das international abgeschottete Land 2022 so viele Raketen getestet wie nie zuvor.
(Reuters)
3 Kommentare
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Da ist es bequemer, die Drohungen Nordkoreas zu ignorieren und hin und wieder etwas Wirtschaftshilfe zur Verfügung zu stellen, damit Nordkorea nicht implodiert.
Eine Lösung wäre, die wachsende Händlerklasse in Nordkorea zu stützen, damit es irgendwann zu weichen Revolution kommt. Händler haben sich historisch gesehen langfristig fast immer gegen Militärs durchgesetzt.
1) Es gibt keine gute Lösung für Nordkorea. Der Status-Quo ist zu bequem für alle Beteiligten.
China braucht Nordkorea als Pufferstaat zu Südkorea und Japan. Südkorea und Japan haben keine Pläne für die Zeit nach Ende des Kim-Regimes. Denn was könnte dann folgen?
Angenommen das Regime findet ihr Ende. Die Folge wäre, dass Millionen von Flüchtlingen in die Nachbarstaaten auswandern würden. Wie sollten Südkorea oder Japan Millionen von Flüchtlingen aufnehmen, die über keine nennenswerte Ausbildung verfügen und nichts zum High-Tech-Arbeitsmarkt beitragen würden? Das würde zu enormen Spannungen führen.
Das Verhalten von Nordkorea sieht aus, wie eine Verzweiflungstat gegen einen imaginären Gegner. Kim Jong Un lenkt ab von seinem wirtschaftlichen Niedergang und der fehlenden Innovation. Der mögliche Zusammenbruch dieser Diktatur bietet viele Gefahren.