Die Aktie von Logitech konnte in den letzten Tagen zwar Boden gutmachen. Mit einem Minus von 23 Prozent seit Jahresbeginn zählt der Unterhaltungselektronikhersteller aus Lausanne allerdings weiterhin zu den diesjährigen Verlierern unter den Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI).
Nun erhält Logitech Zuspruch aus einer überraschenden Ecke: Die UBS kürzt ihr 12-Monats-Kursziel zwar auf 73 (zuvor 81) Franken, stuft die Aktie gleichzeitig jedoch von "Neutral" auf "Buy" herauf. Er halte den jüngsten Kursrückgang für übertrieben, wie der verantwortliche Analyst schreibt.
Grossbank setzt bei den Gewinnschätzungen den Korrekturstift an
Für Börsenprofis kommt diese Kaufempfehlung ziemlich unerwartet, warnte derselbe Analyst in den vergangenen Wochen und Monaten doch mehrmals vor einer möglichen Nachfrageschwäche. Dabei stützte er sich auf entsprechende Aussagen anderer Rivalen wie Cherry oder Corsair ab (cash berichtete).
Genau diese Möglichkeit einer nachlassenden Nachfrage im Unterhaltungselektronikgeschäft veranlasst den UBS-Analysten nun dazu, seine Gewinnschätzungen für Logitech um bis zu 17 Prozent zusammenzustreichen. Die neuen Annahmen liegen neuerdings um fast 30 Prozent unter den durchschnittlichen Erwartungen anderer Berufskollegen.
Dennoch hält man die Gefahr einer Nachfrageschwäche bei der UBS mittlerweile für eingepreist, errechnet sich unter Ausklammerung der Nettobarmittel doch selbst unter den nach unten angepassten Schätzungen der Grossbank bloss ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Höhe von 16. Das liegt im Fall von Logitech am ganz unteren Ende der langjährigen Bewertungsbandbreite.
Ein Titelkauf aus dem Management der keiner ist
Mit ihrer Kaufempfehlung ist die UBS übrigens in guter Gesellschaft. Viele andere Schweizer Banken raten bei den Lausannern ebenfalls zum Einstieg, darunter etwa Julius Bär oder Vontobel. Vontobel veranschlagt sogar ein Kursziel von 110 Franken, was aus heutiger Sicht fast einer Verdoppelung des Einsatzes gleichkäme.
Neben der Kaufempfehlung der UBS sorgt Logitech zur Wochenmitte auch noch mit einer Management-Transaktion für Gesprächsstoff. Wie der Schweizer Börse SIX gemeldet wurde, hat ein nicht namentlich bekanntes Geschäftsleitungsmitglied Aktien im Gesamtwert von 5,4 Millionen Franken erworben. Wie Beobachter erklären, verbirgt sich dahinter allerdings ein Bezug von Aktien im Zusammenhang mit dem Kaderbeteiligungsprogramm und kein tatsächlicher Kauf von Titeln.