Ausserdem verurteilte ihn ein Gericht des Emirats zur Zahlung von umgerechnet 15,4 Milliarden Euro Strafe, wie aus Unterlagen hervorging, die die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch einsehen konnte. Die Richter befanden Ali Scherif al-Emadi der Geldwäsche im Volumen von 5,2 Milliarden Euro, der Bestechung und des Machtmissbrauchs für schuldig.

Das Urteil, gegen das Emadi Berufung einlegen kann, ist vom 10. Januar. Es blieb zunächst unklar, ob er von diesem Recht Gebrauch gemacht hat. Seine Anwälte waren für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

In dem Prozess standen neben Emadi auch Scheich Nawaf bin Dschassim bin Dschabor Al Thani und 14 weitere Personen unter Anklage. Scheich Nawaf, ein hochrangiges Mitglied der katarischen Herrscherfamilie, wurde wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder zu sechs Jahren Haft und umgerechnet 208 Millionen Euro Strafe verurteilt. Er war für eine Stellungnahme ebenfalls nicht zu erreichen.

Derart öffentlichkeitswirksame Korruptionsverfahren sind in Katar ungewöhnlich. Hochrangige Persönlichkeiten des Emirats müssen sich nur selten öffentlicher Kritik stellen oder Strafverfolgung befürchten.

(Reuters)