16 Millionen Tonnen Gas sollten zusätzlich pro Jahr hergestellt werden, kündigte der Chef von QatarEnergy, Saad al-Kaabi, am Sonntag an. Damit werde die Produktionskapazität des Konzerns auf 142 Millionen Tonnen pro Jahr erhöht.

In den USA sind die Gaspreise auf einen historischen Tiefstand gefallen, nachdem die Fördermenge ein Jahrzehnt lang stark angestiegen war und die USA zu einem der grössten Öl- und Gasexporteure geworden sind. In Europa sind die Gaspreise ebenfalls stark zurückgegangen, obwohl russische Lieferungen ausgefallen sind. Deutschland hatte deswegen 2022 neue Lieferverträge mit Katar abgeschlossen.

Kaabi geht davon aus, dass die Gasmärkte in Asien weiter wachsen werden. Auch in Europa werde in absehbarer Zukunft noch mehr Gas benötigt werden. «Wir sind immer noch der Meinung, dass Gas noch mindestens 50 Jahre lang eine grosse Zukunft hat», sagte er in Doha. «Wir sehen, dass Europa noch sehr, sehr lange Zeit Gas brauchen wird. Aber das Wachstum in Asien wird definitiv grösser sein als das Wachstum in Europa, vor allem aufgrund des Bevölkerungswachstums.»

Katar gehört zu den weltweit führenden Exporteuren von Flüssigerdgas (LNG), um das seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 ein intensiver Wettbewerb entbrannt ist. Trotz des Preisverfalls wollen alle grossen Gasproduzenten, einschliesslich der USA, Australiens und Russlands, ihre Produktion steigern, da sie auf ein Nachfragewachstum setzen. Zudem sehen sie einen geringeren Bedarf an LNG in der weiteren Zukunft, nämlich dann, wenn mit Fortschreiten der Energiewende weniger fossile Brennstoffe gebraucht werden.

Kaabi kündigte an, die Erkundung der katarischen Gasvorkommen werde fortgesetzt. Je nach Marktbedarf werde die Förderung gesteigert. Zu den Investitionen in weitere Explorationen und Förderungen im Gasfeld North Field sagte er: «Es ist schwierig, jetzt eine Zahl für die Kosten der Erweiterung zu nennen, aber sie liegen sicherlich im Milliardenbereich.» North Field ist Teil des grössten Gasfeldes der Welt, das sich Katar mit dem Iran teilt, der seinen Anteil South Pars nennt. 

(Reuters)