Gemäss AWP-Konsens, zu dem insgesamt fünf Analysten beigetragen haben, dürfte der Genfer Warenprüfkonzern SGS im ersten Quartal einen Umsatz von 1,587 Milliarden Franken erzielt haben. Das organische Wachstum wird auf 6,6 Prozent veranschlagt. 

SGS legt erstmals zum ersten Quartal Angaben zum Umsatz und zum organischen Wachstum vor. Analysten rechnen mit einem organischen Wachstum, das innerhalb der mittelfristigen Zielsetzung liegt. Darauf lassen auch die Zahlen der Konkurrenten schliessen. Unter der Leitung der neuen Firmenchefin Géraldine Picaud will SGS auch wieder vermehrt über Zukäufe, insbesondere in Nordamerika, zulegen und daraus künftiges Wachstumspotenzial gewinnen.

Höhere Mittelfristziele ins Visier genommen

Anlässlich der Bilanzvorlage von Ende Januar hat SGS neue Mittelfrist-Ziele formuliert. Bis 2027 strebt der Konzern ein jährliches organisches Wachstum zwischen 5 und 7 Prozent mit klar höheren Margen an. Die bereinigte operative Gewinnmarge soll bis dahin um mindestens 1,5 Prozentpunkte verbessert werden und die Cash Conversion 50 Prozent übersteigen, wie es hiess.

SGS-Chefin Géraldine Picaud will dabei auch durch Übernahmen wachsen. SGS befinde sich einer noch immer stark fragmentierten Branche, sagte sie in einem Interview mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" von Ende März. "Dieser Sektor bietet also viele Möglichkeiten für Übernahmen, und wir wollen ein wichtiger Akteur bei der Konsolidierung dieses fragmentierten Marktes sein." Wachsen will die Gruppe etwa in Nordamerika.

Die bis Ende 2025 angekündigten Kosteneinsparungen über rund 100 Millionen Franken sollen nicht durch Schliessungen von Labors erreicht werden, machte Picaud klar. "Im Gegenteil: Wir werden neue Labors kaufen und weiter investieren, um am Wachstumsmarkt zu partizipieren." Sparen will sie vielmehr über den Abbau von Verwaltungsfunktionen.

Schwacher Franken war 2023 enorme Belastung

Im Gesamtjahr 2023 sank der Umsatz von SGS um 0,3 Prozent auf 6,62 Milliarden Franken. Um Zukäufe und Währungseinflüsse bereinigt wuchs SGS im Berichtsjahr aber um 8,1 Prozent (VJ 5,8 Prozent). Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis sank vor allem aufgrund steigender Kosten um 5,1 Prozent auf 971 Millionen Franken und die dazugehörige Marge fiel um 0,7 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent zurück.

Nach einem für die SGS-Aktie schwierigen Börsenjahr 2023 (-17 Prozent) hat die Aktie im laufenden Jahr verlorenes Terrain zurückgewonnen. Dabei sind die Titel zurück über die Schwelle von 80 Franken geklettert und stehen damit in etwa auf dem Niveau von vor einem Jahr. Einen Kurssprung vollzogen die Titel im Rahmen der Bilanzvorlage Ende Januar und den neu kommunizierten Mittelfrist-Ziele.

Gemäss AWP-Analyser stufen von 21 Analysten den Titel acht mit «Kaufen», elf mit «Halten» und zwei mit «Verkaufen» ein. 

(AWP)