Die Aktie von Partners Group kostet am Montag rund 963 Franken die Aktie. Damit stehen die Titel seit Anfang Jahr rund 19 Prozent im Plus.

Langjährige Aktionärinnen und Aktionäre der Partners Group können auf eine sensationelle Performance zurückblicken, obwohl die Valoren des auf Privatmarktanlagen spezialisierten Vermögensverwalters aus Zug im Soge der Zinserhöhungen über die letzten 18 Monate Federn lassen musste. Seit Ende November verlor der Titel 42 Prozent an Wert.

Wer allerdings zum Zeitpunkt des IPOs 2006 investierte und den Titel bis heute gehalten hatte, kann auf ein Kursplus von 1100 Prozent zurückblicken. 

Am Dienstag legt die Partners Group das Ergebnis für das erste Halbjahr vor. Der Zuger Asset Manager könnte gemäss den Schätzungen von Analysten im ersten Halbjahr mehr Ertrag erzielt und auch mehr verdient haben. Besonders bei den erfolgsabhängigen Gebühren sehen die Experten eine Erholung. Gemäss Konsens der von AWP befragten Analysten soll der Reingewinn bei 504 Millionen Franken liegen. 

Die Vergleichsbasis ist dabei tief, da 2022 sowohl die Erträge als auch der Reingewinn um rund 30 Prozent eingebrochen waren. Das eingetrübte Marktumfeld und die hohe Volatilität an den Finanzmärkten hatten zu einem Rückgang sowohl der Investitionen als auch der Veräusserungen geführt.

Auch die - seit Mitte Juli bereits bekannten - Kapitalzusagen von Kunden fielen im ersten Semester 2023 deutlich tiefer aus als im Vorjahreszeitraum. Allerdings legte Partners Group bei den verwalteten Vermögen insgesamt zu. Die Angaben liefern bereits erste Hinweise für die Erträge in Form von Managementgebühren. Zudem hatte das Management bereits in Aussicht gestellt, dass das zweite Halbjahr mit Blick auf die Akquise von Kapitalzusagen stärker als das erste ausfallen dürfte. Aber auch Investitionen und Exits (der für ein Private-Equity-Haus typische strategisch geplante Ausstieg mit Gewinn aus Beteiligungen) sollten sich erholen. Das wiederum wirkt sich positiv auf die erfolgsabhängigen Gebühren aus.

Ein besonderer Fokus liegt am Dienstag daher auf Aussagen zum zweiten Halbjahr und möglicherweise bereits zu 2024. Die Zürcher Kantonalbank zeigt sich mittelfristig zuversichtlich: «Wir sind der Meinung, dass die Privatmärkte in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen werden, und dass Partners Group davon profitieren wird», heisst es in einem Kommentar.

Der Vermögensverwalter rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit neuen Kapitalzusagen in der Höhe von 17 bis 22 Milliarden US-Dollar. Die Prognose ist deutlich konservativer als zuletzt. 2022 erhielt Partners Group Kapitalzusagen in der Höhe von 22 Milliarden nach 25 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Aktueller Finanzchef kommt nicht aus den eigenen Reihen

Ende Juni ist es in der Geschäftsleitung zu zwei Abgängen gekommen: Hans Ploos van Amstel gab sein Amt als Finanzchef ab, und auch die Leiterin der Kundenbetreuung, Marlis Morin, trat von ihrer Funktion zurück. Morin ist dem Unternehmen aber als Partnerin erhalten geblieben.

Die CFO-Funktionen übernahmen - bis ein Nachfolger gefunden ist - Manuel Ottinger, Leiter Group Finance, und Philip Sauer, Leiter Corporate Development. Die beiden hatten sich die CFO-Aufgaben bereits in der Vergangenheit geteilt.

Ploos van Amstel war drei Jahre beim Unternehmen. Mit seinem Eintreten 2020 war die Rolle des CFO wieder in der Geschäftsleitung verankert. Besonders war auch, dass der Finanzexperte von ausserhalb des Unternehmens kam. Die meisten Führungskräfte kommen aus den eigenen Reihen und haben einen grossen Teil ihrer Karriere bei Partners Group verbracht. Ploos van Amstels Aufgabe war es, die Finanzfunktionen des Unternehmens nach einer Periode starken Wachstums zu modernisieren.

(AWP/cash)