Im Gebiet um die Stadt Dschabalia im Norden der Küstenregion werde weiter gekämpft, berichteten Anwohner und palästinensische Medien. Die Zone sei in der Nacht von der israelischen Luftwaffe bombardiert worden. Israel hat nach eigenen Angaben den Norden des Gazastreifens fast vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Damit soll sie Voraussetzung für Offensiven in andere Bereiche der Enklave geschaffen sein.

Das israelische Militär teilte am Sonntag mit, acht Soldaten seien gefallen. Damit seien in dem Feldzug insgesamt 154 Soldaten umgekommen. Die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen erklärte, die Zahl der Toten seit Beginn der Kämpfe habe sich auf 20.258 gestiegen erhöht. Man gehe davon aus, dass noch Tausende Leichen unter den Trümmern begraben seien. Fast alle der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens wurden aus ihren Wohnungen vertrieben. Ausgelöst wurde der Krieg durch den Überfall von Hamas-Kämpfern auf das israelische Grenzgebiet, wobei 1200 Menschen massakriert und 240 Geiseln verschleppt wurden.

Die USA versuchten weiter, Israel zu einer Kriegsführung zu bewegen, bei der weniger Zivilisten getötet werden. US-Präsident Joe Biden habe in einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu den Schutz der Bevölkerung betonte, teilte die US-Regierung mit. Netanjahu machte deutlich, dass Israel sein Vorgehen selbst bestimme und der Krieg fortgesetzt werde, bis alle Ziele erreicht seien. Wichtigstes Ziel ist die Vernichtung der Hamas.

Israel hat die Einwohner im Gazastreifen seit Tagen aufgefordert, die nördlichen Gebiete zu ihrem eigenen Schutz zu verlassen. Allerdings hat die Luftwaffe auch Ziele in den zentralen und südlichen Teilen der Enklave bombardiert. In Rafah, an der südlichen Grenze des Gazastreifens, wurden bei einem israelischen Luftangriff zwei Menschen in einem Haus getötet, berichteten palästinensische Sanitäter.

(Reuters)