Die Preise für Rohstoffe waren zuletzt zwar wieder etwas rückläufig. Allerdings notieren viele nur unwesentlich unter ihren in den vergangenen Wochen erklommenen Mehrjahreshochs.
Das ruft nun Julius Bär auf den Plan. Die Zürcher Bank traut der Situation an den Rohstoffmärkten nicht und reduziert ihr Anlageurteil von "Neutral" auf "Cautious".
Ihres Erachtens erhielten die Rohstoffpreise aus den unterschiedlichsten Ecken Unterstützung, beispielsweise durch die kräftige Belebung der Weltwirtschaft oder durch Versorgungsengpässe. Die mittlerweile aufgeheizte Stimmung, Berichte von hortenden Marktteilnehmern sowie ungewöhnlich günstige Witterungsbedingungen für die Landwirtschaft im Mittleren Westen der USA lassen Julius Bär nun aber einen Stimmungsumschwung zum Schlechteren erwarten.
Weiterhin zuversichtlich fürs Rohöl
Gleichzeitig geht die Zürcher Bank davon aus, dass die Politik versucht sein könnte, Massnahmen gegen die stark gestiegenen Rohstoffpreise zu ergreifen. Gerade die chinesische Regierung liess zuletzt keine Gelegenheit aus, um offen mit solchen Massnahmen zu drohen.
Zwei Ausnahmen macht Julius Bär allerdings: Anders als die übrigen Rohstoffe stuft die Zürcher Bank den Goldpreis mit "Neutral" ein. Und das, obwohl sie den Preis für eine Unze des Edelmetalls bis in drei Monaten bei 1700 Dollar und bis in 12 Monaten sogar bei 1650 Dollar liegen sieht. Zuletzt kostete eine Unze knapp 1900 Dollar.
Die Einschätzung für das Rohöl lautet sogar "Constructive", wobei man den Preis für ein Fass der Sorte Brent Crude von derzeit 71,50 Dollar bis in drei Monaten auf 72,50 Dollar weitersteigen sieht. Auf einen Anlagehorizont von 12 Monaten liegt die Prognose mit 55 Dollar das Fass jedoch deutlich tiefer.
Mit ihrer vorsichtigen Haltung steht die Zürcher Bank übrigens ziemlich alleine da. Insbesondere die US-Banken, darunter auch Goldman Sachs, rechnen mit einer Fortsetzung der Rohstoffhausse.