Die Genussscheine des Pharmakonzerns Roche geben kurz nach Handelsbeginn am Freitag 0,56 Prozent auf 284,20 Franken nach. Sie machen damit die deutliche Abwärtsbewegung des Schweizer Aktienmarkts mit, wenn auch in moderaterem Tempo als der Swiss Market Index (SMI).

Dabei befand sich Roche in den letzten Wochen und Monaten im Aufwind: Der Halbjahresbericht von Ende Juli, Forschungserfolge und die Positionierung im Kampf gegen Fettleibigkeit wurden von den Anlegern positiv aufgenommen. Seit Anfang Mai resultierte ein Kursgewinn von über 30 Prozent.

Einen Kontrapunkt setzt der zuständige Analyst der US-Grossbank JP Morgan. Genauer gesagt: Er wiederholt ihn, indem er das Kursziel zwar von 210 auf 220 Franken erhöht, damit aber ein Abwärtspotenzial von über 20 Prozent impliziert. Zudem spricht er anders als die Mehrheit der Analysten eine Verkaufsempfehlung für den Roche-Genussschein aus.

Das künftige Wachstum des Pharmakonzerns hänge stark von der Pipeline ab, schreibt der JPMorgan-Analyst. Es bleibe insgesamt allerdings hinter jenem des Gesamtsektors zurück, was sich im aktuellen Kursziel spiegle.

Weniger skeptisch, aber ebenfalls vorsichtig zeigt sich der Experte der Investmentbank Jefferies. Er erhöht das Kursziel von 250 auf 270 Franken und belässt die Einstufung auf «Hold». Die Zweifel an der Forschungsproduktivität des Pharmaunternehmens nehmen zwar ab, schreibt der Analyst. Seiner Auffassung nach treten jedoch die wichtigsten Wachstumstreiber in eine reifere Wachstumsphase ein.

Unter den Analysten, die Roche abdecken, gibt aber auch Optimisten. Der Experte der Grossbank HSBC sieht das Kursziel bei 335 Franken, jener des Brokers Redburn Atlantic sogar bei 440 Franken. Der Konsens der von Bloomberg erfassten Analysten liegt bei 286,54 Franken - rund 2,30 Franken über dem aktuellen Kurs.