Der 71-jährige Ökonom soll Nachfolger von Haruhiko Kuroda werden, dessen Amtszeit nach einem Jahrzehnt am 8. April endet. Ueda hatte vor seiner Nominierung am Dienstag durch die Regierung vor einem vorschnellen Ausstieg aus der jahrelang von Kuroda betriebenen lockeren Geldpolitik gewarnt.
Wegen der Mehrheit der Regierungskoalition in beiden Kammern des nationalen Parlament gilt Uedas Bestätigung als Formsache. Ueda wird der erste BoJ-Gouverneur der Nachkriegsgeschichte sein, der einen rein akademischen Hintergrund hat. Seine Berufung kam überraschend.
Ueda ist ein angesehener Geldpolitikforscher mit einem Doktortitel vom Massachusetts Institute of Technology. Von April 1998 bis April 2005 gehörte er dem geldpolitischen Rat der Notenbank an. Ueda gilt unter Experten als "intellektueller Vater der lockeren Geldpolitik in Japan". In Marktkreisen wird nun mit Spannung verfolgt werden, wie und wann Ueda plant, die Geldpolitik zu normalisieren. Die Amtszeit des Gouverneurs und seiner Stellvertreter beträgt fünf Jahre. Kurodas letztes geldpolitisches Treffen ist für den 9. bis 10. März geplant.
(AWP)